Dong
(Dông
), die am meisten verbreitete Münze in
Annam und Kambodscha, 1/600 der Geldeinheit Kwan (Quân, d. h.
Faden,
[* 2] Schnur), welche ihren
Namen daher hat, daß die Dong
zu je 60
Stück an
Schnüre angereiht und hierauf zu je 10
Schnüren zusammengebunden
werden. Ein solches
Bündel von 600
Stück nennen die
Franzosen «enfilade» oder «ligature»;
daher auch der deutsche
Ausdruck Ligatur. 60 Dong
heißen ein Moht-tiën. Die Missionare brauchen dafür auch die Bezeichnung
Tailon; die Engländer sagen dafür auch
Mas (Mace,
Mehs).
Das Dong
, auch
Ipeh, in Kambodscha Peti genannt, ist eine Nachahmung des chines. Li oder
Cash (s. d.). Bis zu Anfang des 19. Jahrh.
prägte man das Dong
, von welchem gegenwärtig annähernd 6000
Stück auf einen mexik.
Piaster gerechnet werden, sodaß dasselbe
(zum Preise von 125 M. für 1 kg Feinsilber) = reichlich 1/20
Pf. deutsche
Währung ist, teils aus
Messing, teils aus Kupfer;
[* 3] später versuchte man die kupfernen
Stücke durch bleierne zu ersetzen, und endlich benutzte man das im
Lande sehr reichlich vorhandene
Zink, das zugleich
Blei
[* 4] und
Eisen
[* 5] enthält und, zusammen mit diesen letztern beiden Metallen,
im D. eine sehr zerbrechliche und leicht abnutzbare
Legierung darstellt. Das Dong
soll eigentlich die
Schwere des gleichnamigen
Gewichts haben, i. 3,905
g, hat jedoch meist eine etwas geringere. Das Dong
hat in der Mitte ein viereckiges
Loch, wie das chines. Li
¶
mehr
424 oder Cash, um aufgereiht werden zu können. In Niederkambodscha hat seit der franz. Besitznahme
der mexik. Piaster (s. d.) das Dong
mehr und mehr, in der Hauptstadt Saigon fast ganz verdrängt, und es weichen dort selbst
bei den Eingeborenen die Dong
, um der neuen franz. Scheidemünze Platz zu machen.