Dondúkow
-Korssákow
,
Alexander Michailowitsch, Fürst, russ. Staatsmann, geb. 1822, trat als Offizier in ein Dragonerregiment, zeichnete sich in Kaukasien bei der Bekämpfung der Bergvölker sowie während des Orientkrieges 1854/55 aus, stieg schnell zum General auf und wurde als Generallieutenant Gouverneur von Kiew. [* 2] In dieser Stellung that er sich als eifriges Mitglied der panslawistischen Partei hervor und wurde deshalb nach dem Frieden von San Stefano 1878 als Generalgouverneur mit der Organisation des neugeschaffenen Fürstentums Bulgarien [* 3] betraut.
Die Ausführung des
Berliner
[* 4] Kongreßbeschlusses, wonach dies Fürstentum in
Bulgarien und
Ostrumelien zerlegt wurde, suchte
Dondúkow
-Korssákow
zu hintertreiben und ermutigte die großbulgar. Partei durch die Aussicht
auf russ. Unterstützung. Diese eigenmächtige polit. Thätigkeit zog Dondúkow
-Korssákow
wiederholt
Zurechtweisungen des
Kaisers zu, doch wurde er in seiner
Stellung belassen und eröffnete
die erste Nationalversammlung
des Fürstentums
Bulgarien zu
Tirnova, deren Verhandlungen er leitete.
Aus Rücksicht auf die europ. Mächte lehnte es der russ.
Kaiser ab, die
Wahl D.s zum Fürsten von
Bulgarien
zu genehmigen, und wies denselben an, die
Wahl der Versammlung auf den Prinzen
Alexander von
Battenberg zu lenken. Dondúkow
-Korssákow
erfüllte
diesen
Auftrag und führte im Juli 1879 den Fürsten
Alexander von
Bulgarien in die neue
Stellung ein, worauf er nach
Rußland
zurückkehrte und
Generalgouverneur zu
Charkow wurde. Danach erfolgte seine Ernennung zum
General
der
Kavallerie und die
Berufung zum Mitgliede des Reichsrats sowie im Jan. 1882 die Ernennung zum
Chef der Civilverwaltung und
Oberbefehlshaber der
Truppen in
Kaukasien, von welchem Posten er enthoben wurde. Er starb in
Petersburg.
[* 5]