Donaueschingen
,
Stadt im bad.
Kreis
[* 2]
Villingen (690 m ü. M.), an der
Linie
Offenburg-Villingen-Singen der
Badischen Staatseisenbahnen
und
an der
Brigach, die wenig unterhalb sich im
Becken von Donaueschingen
mit der
Brege vereinigt, woraus die
Donau entsteht, frei und eben
gelegen,
Residenz des
Fürsten von
Fürstenberg und Hauptort der
Landschaft
Baar, Sitz eines Bezirksamts und
eines Amtsgerichts, hat ein schönes fürstliches
Schloß, eine bedeutende
Bibliothek (10,000
Bände) mit einer Sammlung von
wichtigen
Handschriften (darunter viele altdeutsche, z. B. das
Nibelungenlied), ein ausgezeichnetes
Archiv, eine berühmte
Naturalien-
und Gemäldesammlung im neuen fürstlichen Karlsbau, einen
Marstall,
Park, eine schöne
Pfarrkirche, ein
Progymnasium, ein reiches Armenhospital, eine bedeutende Bierbrauerei,
[* 3] ein
Solbad (seit 1871) und (1880) 3522 Einw. (darunter 326
Evangelische).
Neben dem
Schloß quillt in einem runden; eingefaßten
Brunnen,
[* 4] zu dem man einige
Stufen hinabsteigt, die sogen. Donauquelle,
die in einer
Röhre unterirdisch weitergeleitet wird und erst bei ihrem Abfluß in die
Brigach wieder zu
Tage
tritt. -
Donaueschingen
, das schon unter den
Karolingern vorkommt, wurde 889 vom König
Arnulf der
Kirche zu
Oberzell auf der
Reichenau geschenkt und
gehörte seit dem 13. Jahrh. den
Herren von Blumeneck; später kam es an
Habsburg und endlich 1488 durch
Kauf an die
Grafen von
Fürstenberg.
Vgl.
Riezler, Geschichte von Donaueschingen
(»Schriften des
Vereins für Geschichte der
Baar«, II).