Daher hat man auch die
Garnisonen jener zahlreichen
Festungen, wovon
am D. allein 11, außerhalb des Don 50, am
Donez 8, am
Choper
20, am
Busuluk 10 und an der
Medwjediza 11 befindlich sind, in sogen. ackerbauende
Soldaten verwandelt, welche das Gebiet der
Donischen Kosaken jetzt in ein blühendes, gartengleiches Land verwandelt haben. Der Don hat
eine Stromentwickelung von 1804 km (nach Strelbitskys Berechnung nur 1578 km), und sein Stromgebiet bedeckt ein
Areal von
430,250 qkm (7814 QM.). Die
Breite des
Stroms schwankt zwischen 90 und 360 m; nahe der Mündung ist sie noch ansehnlicher.
Er fließt sehr ruhig und langsam, hat weder
Fälle noch
Strudel, aber viele seichte
Stellen und
Sandbänke.
Zur Zeit der Eisschmelze tritt er stellenweise auf Meilenweite über seine
Ufer, daher mehrere der Stanizen auf
Pfählen gebaute
Häuser haben. Seine vornehmsten Nebenflüsse sind: die Wäsowka,
Sosna, der
Woronesh, der
Donez, Choper,
die
Medwjediza (die vier letztern schiffbar), Ilawla, der
Pol undManytsch. Das
Wasser des Don ist wegen des Kalkbodens, über
den er fließt, weißlich, trübe und zum Trinken ungesund; doch ist dasselbe sehr fischreich, und der Fischfang bildet für
den größten Teil der am
Fluß wohnenden
Bevölkerung
[* 6] nicht bloß einen Haupterwerbszweig, sondern auch
ein
Monopol, welches schon seit 1637 datiert.
Die auf beiden Seiten des Don gelegenen Gegenden stellen eine mit Waldungen,
Feldern,
Seen und
Hügeln abwechselnde
Ebene dar.
Sein rechtes
Ufer besteht von der Mündung der
Sosna bis Nowotscherkask aus einer fast zusammenhängenden
Reihe thon- und kreideartiger
Hügel, und ein gleiches hohes und bergiges
Ufer haben auch alle in den Don einmündenden
Flüsse
[* 7] und
Bäche
und zwar fast sämtlich auf der rechten Seite. Diese Hügelketten führen zum Teil besondere
Namen, als Liss'ja
Gory (»Fuchsberge«),
Wenskija
Gory etc. Sie sind steil abschüssig und holzlos; auch die zahlreichen, meist nur kleinen
Eilande, welche der Don auf vielen
Stellen seines untern
Laufs enthält, sind unbewaldet. Für die Ausführung der vielen
Produkte
aus den verschiedenen
am D. und seinen Nebenflüssen gelegenen
Gouvernements, die besonders in
Korn,
Farbe-, ökonomischen und
Medizinalpflanzen,
Holz,
[* 8]
Kalk, Schlachtvieh etc. bestehen, bildet der Don eine sehr bequeme Wasserstraße,
welche von
Woronesh an selbst für größere
Kähne fahrbar ist. Am untern Teil des Don beginnt die
Schiffahrt
schon zu Ende
Februar, wo der
Fluß eisfrei wird, und dauert unausgesetzt bis zum
November; ja, es gibt einzelne Jahre, wo dieselbe
auch während der Winterszeit ohne
Unterbrechung stattfinden kann. Im J. 1882 kamen auf dem Don 2240 Fahrzeuge
und 771
Flöße mit 14,969,586
PudWaren im Wert von 8½ Mill.
Rubel an. Das Floßholz repräsentierte außerdem einen Wert von
124,379
Rubel.
Die Stadt
Taganrog ist gewissermaßen als der Zentralhafen für die in den Don ein- und aus ihm auslaufenden
Handelsschiffe
zu betrachten; außerdem ist noch die Stadt
Rostow für den
Handel Rußlands von großer Wichtigkeit. Unter
den künstlichen Wasserwegen, welche den Don mit andern
Strömen Rußlands in
Verbindung setzen, ist besonders der
Kanal
[* 9] von
Jepifan in dem
GouvernementTula zu erwähnen, welcher in die Upa, einen Nebenfluß der in die
Wolga abfließenden
Oka, führt. Im S., wo sich der
Lauf des Don der
Wolga bis auf etwa 60 km nähert, ist die
Verbindung beider
Flüsse in neuerer
Zeit durch eine
Eisenbahn (von
Zarizyn an der
Wolga nach
Kalatscham D.) hergestellt worden; der obere
Lauf des Don wird mit der
Mündung durch die
EisenbahnWoronesh-Rostow verbunden.