Dominique
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Dominique
(dominicus dies, lat.), Tag des Herrn, s. v. w. Sonntag, weil Christus an einem solchen auferstand. Dominica aurea (benedicta, duplex), der Sonntag Trinitatis;
Dominica competentium, der Palmsonntag, weil an ihm den Katechumenen das Glaubensbekenntnis übergeben wurde;
Dominica in albis (post albas), der weiße Sonntag, der erste Sonntag nach Ostern, weil in der alten Kirche die zu Ostern Getauften an ihm zum letztenmal im weißen Gewand erschienen;
Dominica olivarum s. palmarum, der Palmsonntag;
Dominica passionis, Sonntag Judika;
Dominica sancta, Ostersonntag.
(franz. Dominique), eine den Briten gehörige Insel der Kleinen Antillen, zwischen den beiden französischen Inseln Martinique und Guadeloupe, unter 15° 25' nördl. Br. gelegen, ist 754 qkm (13,7 QM.) groß und steigt in den Trois Pitons bis zu 1900, in den Mounts Diablotins zu 1615 m Meereshöhe an. Das Gebirge ist vulkanischer Natur, von ¶
tiefen Schluchten durchzogen und fast bis auf die Gipfel bewaldet. Heiße Schwefelquellen kommen an mehreren Orten vor, doch wird der Schwefel nicht ausgebeutet, und Gleiches gilt von Gold, [* 4] Silber und andern Mineralschätzen. Die Westküste ist teilweise flach und von zahlreichen Buchten eingeschnitten; die Südküste ist steil, ebenso die Ost- und Westküsten, welche durch Korallenriffe [* 5] unzugänglich gemacht werden. Das Klima [* 6] an der Küste ist schwül (Jahrestemperatur von Roseau 31,6° C.), in den Bergen [* 7] dagegen kühl.
Regen fällt fast in jedem Monat (jährlich 2113 mm). Die Vegetation ist ungemein üppig; Gummibäume, Kohlpalmen und andre Nutzhölzer bilden dichte Waldungen. Der Fischfang ist ergiebig. Dominica hat (1881) 28,211 Einw., meist Katholiken. Man baut namentlich Zucker, [* 8] Kakao, Kaffee und Baumwolle. [* 9] Die Kaffeekultur ist indes seit 1832 infolge der von einem Insekt angerichteten Verwüstungen wesentlich zurückgegangen. Die Ausfuhr belief sich 1883 auf 63,284 Pfd. Sterl., die Einfuhr auf 71,330 Pfd. Sterl. Eingangs- wie Ausfuhrzölle werden erhoben.
Die Insel steht unter einem Gouverneur mit Gesetzgebender Versammlung, deren 14 Mitglieder zur Hälfte gewählt werden, und gehört zur Konföderation der Leewardinseln (s. d.). Die Einkünfte betrugen 21,172 Pfd. Sterl., die Ausgaben 22,901, die Kolonialschuld 11,900 Pfd. Sterl. Hauptstadt ist Roseau mit befestigtem Hafen und 5000 Einw. -
Dominica ward von Kolumbus einem Sonntag, entdeckt und nach dem Tag des Herrn benannt. In der Folge war der Besitz der Insel lange Zeit zwischen England und Frankreich streitig. Die Franzosen besetzten sie im 17. Jahrh. und behaupteten sich in ihrem Besitz bis 1759, wo die Engländer sie eroberten, welche auch der Friede von Paris [* 10] 1763 als Herren der Insel anerkannte. Im nordamerikanischen Freiheitskrieg eroberten sie 1781 die Franzosen von neuem, mußten sie aber 1783 den Engländern zurückgeben, denen sie nochmals im Frieden von 1814 zugesichert ward. S. Karte »Antillen«. [* 11]