Dominicus
,
Stifter des
Dominikanerordens (s. d.), gewöhnlich de Guzman zubenannt, obgleich nicht
aus dem Geschlecht der Guzman stammend, 1170 zu Calaruega in Altcastilien geboren, bezog schon im 14. Lebensjahre die
Universität
zu Palencia, wurde 1194 Domherr an der
Kathedrale zu
Osma und später Subprior im Domkapitel. 1204 kam
Dominicus
mit seinem
Bischof nach Südfrankreich und wirkte hier den
Albigensern durch Predigt entgegen. Er veranlaßte die Cisterciensermönche,
die Predigt des kirchlichen
Glaubens ebenso wie die
Albigenser zu betreiben, indem sie paarweise, ohne allen Prunk und ohne
Geld, in der schlichtesten Kleidung auszogen und allem
Volke das Wort
Gottes verkündeten. Dominicus
wurde vom
Bischof Fulko von
Toulouse
[* 2] unterstützt und gründete in dem
Kloster zu Prouille
die erste feste
Niederlassung. 1215 begab sich
Dominicus
nach
Rom,
[* 3] um vom Papst Innocenz III. die Erlaubnis zu erwirken, seine Genossenschaft als neuen
Orden
[* 4] einzurichten.
Doch gewährte der Papst seine Bitte nur unter der
Bedingung, daß er eine der schon vorhandenen Ordensregeln
annehme. Dominicus
wählte die des heil.
Augustin. Aber erst Honorius III. bestätigte 1216 den neuen
Orden und ernannte Dominicus
zum
Superior. 1217 kehrte
Dominicus
nach
Toulouse zurück und war für die Ausbreitung seines
Ordens thätig; 1218 siedelte er nach
Rom über
und wurde vom Papst zum magister sacri palatii (Oberhofprediger) ernannt, ein
Amt, das den
Dominikanern verblieben ist. Dominicus
starb zu
Bologna und
wurde 1233 heilig gesprochen; sein Gedächtnistag ist der 4. Aug. -
Vgl. Lacordaire, Vie de St. Dominique (Par. 1840; deutsch, 2. Aufl., Regensb. 1871);
Caro, St. Dominique et les Dominicains (Par. 1853; deutsch Regensb. 1854; 2. Aufl. 1871);
Drane, Der heilige Dominicus
und die Anfänge seines
Ordens (deutsch, Düsseld. 1890).