Domenichino
(spr. -kino), eigentlich Domenico
Zampieri, genannt il Domenichino
, ital.
Maler, geb. zu
Bologna,
bildete sich bei Domenichino
Calvart, später bei den
Carracci, hielt sich dann in
Rom
[* 3] auf, kam 1612 nach
Bologna, kurz darauf wieder
nach
Rom und ließ sich dann in
Bologna nieder.
Gregor XV. rief ihn 1621 nach
Rom und ernannte ihn zum
Architekten der apostolischen
Kammer. Einige Zeit nach dem
Tode des
Papstes ging Domenichino
nach
Neapel,
[* 4] wo er die
Kapelle des heil.
Januarius mit
Fresken ausmalte. Er starb, wie es hieß von neapolitanischen Malern vergiftet, in
Neapel. Domenichino
war kein
Genie und
mit keiner reichen
Phantasie begabt, aber ein gewissenhafter
Künstler, der auch eifrig die
Natur studierte.
Obwohl seine Werke den akademischen Zug
der
Carracci nicht verleugnen, so machen sie doch in jener Zeit der überhandnehmenden
Verwilderung durch solide Durchbildung, ja hier und da durch einen seltenen
Adel der Auffassung und
Naivität des
Gefühls einen
an die Cinquecentisten erinnernden
Eindruck. Sie sind in
Italien
[* 5] sehr häufig. Er führte Fresken in
Rom
(Sant'
Andrea della
Valle
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und San Luigi de' Francesi), Grotta Ferrata (Kapelle des heil. Nilus), [* 7] Fano u. a. O. aus. Sein berühmtestes Werk ist die Kommunion des heil. Hieronymus (im Vatikan [* 8] zu Rom). Seine Landschaften sind großartige Dekorationen im Sinn des Annibale Carracci.