Dom
Goslawski - Gospic

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Goslar. (ecclesia cathedralis, ecclesia major), Bezeichnung für die Hauptkirchen eines ganzen
Sprengels, welche sich durch
Großartigkeit der baulichen
Anlage auszeichnen. Mit ihnen ist meist ein
Kapitel von Dom
herren (canonici
regulares) verbunden, an dessen
Spitze ein Propst und ein Dechant stehen. Doch werden auch die
Kirchen der sog. Unter- oder
Kollegiatstifter, d. h.
Kirchen, mit denen ein Kollegium von Kanonikern verbunden ist oder war, häufig Dom
genannt, z. B.
zu Goslar,
[* 2] Zeitz,
[* 3]
Erfurt,
[* 4]
Halle
[* 5] u. s. w. Das Wort lautet mittelhochdeutsch tuom, später
Thum,
Tum,
[* 6] Thumb.
In Süddeutschland hat man statt dessen häufig die Bezeichnung
Münster
[* 7]
(Straßburg,
[* 8] Konstanz
[* 9] u. s. w.), ursprünglich (monasterium,
i.
Kloster)
nur für
Kloster- oder Stiftskirchen, namentlich bei den Reichsnonnenstiftern
(Essen,
[* 10]
Herford
[* 11] u. s. w.), doch auch
für größere
Pfarrkirchen
(Ulm,
[* 12] Freiburg
[* 13] i. Br.). Der Gebrauch von Dom
im
Sinne von
Kuppel oder Kuppelkirche ist
in
Deutschland
[* 14] erst seit etwa dem letzten Viertel des 18. Jahrh. aufgekommen und lehnt sich
an das franz. dôme
(mittellat. doma;
ital.
duomo; span. domdo
) an. Ebenso ist der
Ausdruck
Kathedrale (von Kathedra, der
Stuhl, hier des
Bischofs) in
Deutschland
erst im 18. Jahrh. gebräuchlich geworden. Der Ursprung sowohl des deutschen Wortes Dom
als
des franz. dôme ist nicht ganz klar. Gewöhnlich führt man beide auf das lat.
domus zurück, welches schon früh im Mittelalter im
Sinne von Gotteshaus vorkommt. Da das charakteristische
Merkmal größerer
Gotteshäuser (lat. domus) des ältern christl.
und roman.
Baustils die
Kuppel war, so blieb auch für die Zukunft dem franz. dôme die Bedeutung von
Kuppel, Kuppelkirche.