(spr. dóltschi,Dolce), Carlo, ital.
Maler, geb. zu
Florenz,
[* 2] lernte bei Vignali, bildete sich aber
einen eignen
Stil, wurde 1648 Mitglied der florentinischen Zeichenakademie und starb, nachdem er angeblich
wegen tadelnder Bemerkungen des
LucaGiordano in den letzten
Jahren tiefsinnig geworden, in
Florenz. Während damals
die oberflächliche Bravourmalerei vorherrschend war, malte er sorgfältig mit zart vertriebenen
Farben. Doch war auch bei
ihm der
Reiz des Affektierten das treibende
Moment; eine fade Süßlichkeit, ein sentimentaler
Ausdruck charakterisieren
seine Andachtsbilder, und zur Erreichung einer plastischen
Wirkung glaubte er der schwarzen
Schatten
[* 3] trotz seiner sonst harmonischen
Färbung nicht entbehren zu dürfen. Manchmal freilich brachte auch sein angeborner Schönheitssinn Treffliches hervor, so
z. B. in seinem Selbstporträt und dem der Erzherzogin
Claudia in den
Uffizien zu
Florenz, der Halbfigur desBrot
[* 4] und
Wein segnenden
Christus und der orgelspielenden
Cäcilia in
Dresden,
[* 5] der heil.
Magdalena in
München.
[* 6] Hauptwerke von ihm finden
sich in den
Florentiner
[* 7]
Galerien, vorzüglich im
PalazzoCorsini, dann in St.
Petersburg
[* 8] und
München. -
Seine Tochter
Agnese (gest. 1680) war seine Schülerin und malte in seiner Art.
(spr. doltschi) oder Dolce, Carlo, ital. Maler, geb. in Florenz, kam mit 9 Jahren in das Atelier Vignalis. 1646 wurde
er in die Akademie seiner Vaterstadt aufgenommen und starb daselbst von tiefer Schwermut ergriffen.
D.s Art, heilige Gestalten zu malen, fand großen Beifall; das Süße, Weiche im Ausdruck seiner Köpfe, die träumerisch-wehmütige
Stimmung seiner Marien und Magdalenen entsprach dem Geschmacke des
Zeitalters ebenso sehr wie die Eleganz, mit der er dieselben
darzustellen verstand.
Dem Verlangen seiner Besteller folgend beschränkte er sich allmählich auf gewisse Motive, die in seinen
Gemälden stets wiederkehren: Christus mit der Dornenkrone, Die Schmerzensmutter (Stich von Mandel), Die heil. Magdalena, Die
heil. Cäcilie u. a. Eins seiner edelsten Werke ist: Die orgelspielende heil. Cäcilie, in der DresdenerGalerie;
Von seinen Ölgemälden, von denen sich die Mehrzahl in Florenz befindet, sind ferner hervorzuheben:
Heil. Andreas betet auf dem Gange zum Richtplatz sein Kreuz
[* 11] an (1646), Christus am Ölberg (Stich von Dröhmer),
Heil. Rosa (1668; sämtlich nebst andern im Palast Pitti), Madonna mit Christkind, Der Friede, Die Poesie (im Palast Corsini).
Sein Selbstbildnis (1674) befindet sich in den Uffizien zu Florenz. Seine Tochter Agnese, gest. 1680, war ebenfalls
Malerin; sie kopierte besonders die Originale ihres Vaters.