Dolce
(auch con dolcezza, ital., spr. doltsche-), musikal. Vortragsbezeichnung, s. v. w. sanft, lieblich.
Dolcissimo, möglichst weich und zart.
Dolce
400 Wörter, 2'790 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dolce
(auch con dolcezza, ital., spr. doltsche-), musikal. Vortragsbezeichnung, s. v. w. sanft, lieblich.
Dolcissimo, möglichst weich und zart.
Dolce
(spr. dóltsche), 1) Lodovico, ital. Dichter und Gelehrter, geb. 1508 zu Venedig, [* 2] starb um 1566. Er war außerordentlich fruchtbar und versuchte sich in allen möglichen Gattungen, ohne sich in einer auszuzeichnen. Er hat 71 verschiedene Werke hinterlassen, von welchen das Epos »Le [* 3] prime imprese d'Orlando« in 25 Gesängen (Vened. 1572) das beste ist, aber erst nach seinem Tod erschien. Aus dem Cyklus des Amadis gab er »Palmerino d'Oliva« in 32 Gesängen (Vened. 1561) und »Primaleone figlinulo del re Palmerino« in 39 Gesängen (das. 1562) heraus. Selbst die Dichtungen des Altertums mußten sich ¶
romantische Umbildung gefallen lassen; so schrieb er: »Il primo libro d'Enea in ottave rime« (Vened. 1566),
woraus später der »Enea« in 12 Büchern wurde (1568),
mit einem Anhang: »Achille« (1572),
und endlich noch ein »Ulisse tradotto dall'Odissea d'Omero« (das. 1573). Unter seinen ebenfalls den alten Dichtern nachgebildeten Tragödien (Vened. 1560) fand »Marianna« den größten Beifall. Seine fünf Komödien erschienen Venedig 1560. Zahlreich sind seine Übersetzungen aus den lateinischen Dichtern und Schriftstellern. Auch schrieb er die Biographien der Kaiser Karl V. (Vened. 1561-67) und Ferdinand I. (das. 1566) sowie ein Werk über die italienische Sprache (das. 1562) und über die Malerei (1557). Unter den von ihm besorgten Ausgaben zeichnen sich die des Petrarca, des Boccaccio und des Dante Alighieri aus.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Dolce
(ital., spr. doltsche), auch con dolcezza, musikalische Vortragsbezeichnung: sanft, lieblich (vgl. Dolcan).
Dolce
(spr. doltsche), Carlo, ital. Maler, s. Dolci. ^[= (spr. doltschi) oder Carlo, ital. Maler, geb. 25. Mai 1616 in Florenz, kam mit 9 Jahren ...]
Dolce
(spr. doltsche), Lodovico, ital. Dichter undGelehrter, geb. um 1508 zu Venedig, wo er sein Leben zubrachte, sich durch Unterricht, litterar. Arbeit und als Korrektor der Drucker Giolito den Unterhalt erwarb und in großer Armut 1568 starb. Er verfaßte eine ungeheure Anzahl von Werken in Poesie und Prosa auf allen Gebieten der Litteratur, überall aber ist er flüchtig und mittelmäßig. Von seinen Schriften sind zu nennen: «Dialogo della pittura» (Vened. 1557; neue Ausg., Mail. 1863; deutsch von Cerri, Wien [* 6] 1871, in Quellenschriften für Kunstgeschichte", II),
«Delle diverse-sorti di gemme» (Vened. 1565),
«Della qualità, diversità e proprietà dei colori» (ebd. 1565),
«Tragedie» (ebd. 1560, 1566 u. ö.),
«Commedie» (ebd. 1560 u. ö.),
«L'Achille et l'Enea» (ebd. 1571),
«I ^[Druckfehler?] quattri libri delle osservazioni» (ebd. 1562),
«Le prime imprese del Conte Orlando» (ebd. 1572, episches Gedicht in 25 Gesängen),
«Le Trasformazioni», Ovids Metamorphosen in Oktaven (ebd. 1553 u. ö.).