Heinrich, Schriftsteller, geb. zu
Danzig,
[* 2] studierte seit 1814 in
Jena
[* 3]
Philosophie und
Theologie und
ließ sich dann als Privatgelehrter daselbst nieder. Er starb Döring hat sich hauptsächlich als Biograph
bekannt gemacht; er schrieb unter anderm die
Lebensbeschreibungen von
Schiller (Weim. 1822; 2. Aufl. 1832),
Herder (ebd. 1823; 2. Aufl. 1829),
Klopstock (ebd. 1825),
Jean Paul (Lpz. 1832),
Bürger (Berl. 1826; 2. Aufl. 1847) u. s. w.
Unter seinen histor. Werken ist hervorzuheben: «Die
ThüringerChronik» (2. Aufl.,
Erfurt
[* 4] 1847). Seine
Dichtungen haben geringen
Wert.
Theodor, eigentlich
Häring, Schauspieler, geb. zu Warschau,
[* 5] wo sein
Vater preuß.
Salzinspektor war, besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium zu
Berlin,
[* 6] wurde jedoch durch unglückliche Familienverhältnisse
gezwungen, sich dem Handelsfache zuzuwenden. Nachdem er mit Erfolg in der
Urania aufgetreten war, widmete er sich gänzlich
dem
Theater
[* 7] und debütierte bei der Gesellschaft des Direktors Hurray als Julius
(«ArmerPoet»)
in
Bromberg.
[* 8] Er begleitete dann die Gesellschaft nach Marienburg,
[* 9] Graudenz,
[* 10]
Elbing,
[* 11]
Thorn
[* 12] u. s. w. Unter kümmerlichen Verhältnissen
kam er 1826 nach
Breslau.
[* 13]
Hier entwickelte sich sein
Talent für komische Rollen,
[* 14] und nach dem Abgange des
Komikers Wohlbrück übernahm er dessen Fach
mit vielem
Glück. Seit 1828 Mitglied des Mainzer
Theaters, kam er 1833 nach
Mannheim
[* 15] und nach
Gastspielen
in
Karlsruhe
[* 16] und
Hamburg
[* 17] an das Stadttheater des letztem Ortes. 1838 wurde er Seydelmanns Nachfolger in
Stuttgart;
[* 18] 1843 erhielt
er ein Engagement beim Hoftheater in Hannover.
[* 19] Nach Seydelmanns
Tode wurde er 1845 dessen Nachfolger an der
Berliner
[* 20] Hofbühne,
der er bis zu seinem erfolgten
Tode angehörte. Döring besaß eine seltene
Schärfe der
Auffassung und dabei das biegsamste
und überraschendste Nachahmungsvermögen. Lange Zeit waren die humoristischen Charakterrollen: Falstaff,
RichterAdam, Malvolio,
Elias Krumm, Piepenbrink und
BankierMüller seine bedeutendsten;
später spielte er auch die Rollen des
Charakterfachs in der
Tragödie in wirkungsvoller
Weise, so Lear, Shylock,
FranzMoor und Nathan.
Sein Mephistopheles war der
echte Volksteufel, allerdings nicht ganz frei von Karikatur.