Dönhoff
,
uraltes westfäl. Adelsgeschlecht, benannt nach dem Danenhofe und begütert bei Oberwengern in der
Grafschaft
Mark in Westfalen.
[* 2]
Schon 1420 mußten die Dönhoff
ihre
Güter von den
Grafen von Vollmestein zu
Lehen nehmen, bis
diese
Lehen 1577 verfielen. Der alte Rittersitz wurde nach 1816 zerstückelt. Um 1335 zog
Hermann von Dönhoff
nach Livland,
[* 3] um dem
Deutschen Ritterorden die dortigen
Heiden bekehren zu helfen, und erbaute an der Moise bei
Wenden einen
andern
Danehof, der das Stammschloß aller spätern Linien des Geschlechts geworden ist.
Von seinen Nachkommen, die mehrere, im vorigen Jahrhundert meist wieder ausgestorbene, Linien stifteten, wurden die
Brüder
Magnus Ernst, Sigmund Kaspar, Gerhard und
Hermann, die
Söhne Gerhards von der Linie Abbien, vom
Kaiser
in den Reichsgrafenstand erhoben. Sigmund Kaspar,
Graf von Dönhoff
wurde 1637 vom König Wladislaw IV. wegen dessen Vermählung
mit der Schwester des
Kaisers Ferdinand III., Cäcilie Renata von
Österreich,
[* 4] nach
Wien
[* 5] geschickt, wo der
Kaiser ihn in
den Reichsfürstenstand erhob.
Seine Tochter
Anna zählt zu den Stammmüttern des Königs
Stanislaus Leszczynski. Seine
Söhne verbanden
sich mit dem Fürsten von
Radziwill und Ossolinski, doch starb die fürstl. Linie um 1750 aus. Sigmund Kaspars
Bruder Magnus
Ernst,
Graf von Dönhoff
, geb. ein trefflicher Offizier und gesuchter
Diplomat, kämpfte in poln. Diensten gegen die
Türken,
Russen und
Schweden
[* 6] und war beim
Abschluß des Waffenstillstandes zu Stumsdorf 1635 gegenwärtig.
Als
Anhänger der
Reformierten verließ er das jesuitische
Polen und siedelte nach
Preußen
[* 7] über, wo er Wolfsdorf (das jetzige
Dönhoff
städt) erwarb. Er starb als Wojwode von Pernau zu Wilkam bei Gerdauen.
Seines
Sohnes
Friedrich (geb. gest.
kurbrandenb.
Geh.
Rats und Generallieutenants, drei
Söhne stifteten drei selbständige Linien, nämlich Boguslav
Friedrich die 1816 erloschene
Linie zu Dönhoff
städt,
Alexander, nach dem
Friedrich Wilhelm
I. den Dönhoff
platz in
Berlin
[* 8] benannte, die 1838 erloschene Linie
zu Beinunen und
Otto Magnus die blühende Linie zu Friedrichstein.
Otto Magnus,
Graf von Dönhoff
, geb. Herr auf Friedrichstein, war preuß.
Geh.
Staats- und Kriegsminister und starb Von ihm stammt
August
Hermann,
Graf von Dönhoff
, preuß.
Diplomat, geb. zu
Potsdam,
[* 9] machte den Feldzug von 1815 als Freiwilliger mit, studierte
von 1816 bis 1819 in Königsberg,
[* 10] Göttingen
[* 11] und
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