Docen
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Bernhard Joseph, Germanist, geb. zu Osnabrück, [* 2] studierte 1799 in Göttingen [* 3] (bei Heyne) und Jena [* 4] Philologie, wirkte seit 1804 an der Staatsbibliothek zu München, [* 5] seit 1811 als Kustos; er starb D.s Hauptverdienst war, daß er die durch die Säkularisation der bayr. Klöster in München zusammengeströmten altdeutschen Litteraturschätze philologisch zu verwerten begann; er entdeckte u. a. das «Muspilli» und Wolframs «Titurel», den er freilich nicht als Wolframs Werk erkannte, und wies zuerst auf den Wert der altdeutschen Glossen und kleinen Prosastücke für die Geschichte der deutschen Sprache [* 6] hin. Er veröffentlichte «Miscellaneen zur Geschichte der deutschen Litteratur» (2 Bde., Münch. 1809) und gab mit von der Hagen [* 7] und Büsching das «Museum für altdeutsche Litteratur und Kunst» (Berl. 1809-11) heraus.