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Brauerei und eine Branntweinbrennerei. - war z früher eine Iagddomäne der böhm. Landesfürsten ! und wurde vom Kaiser Karl IV. und Wenzel oft be- ! sucht, ^igismuno verpfändete das Gut an die! Herren vonKolowrat.
Unter Ferdinand II. gelangte dasselbe durch Kauf an den Grafen Bruno von Mansfeld, dessen Familie es bis 1780 descch.
Durch Heirat kam es an die Familie Colloredo. Dobritsch, Stadt in Bulgarien, [* 3] s. Pasardschik.
Dobritschan, Mineralbad bei Saaz (s. d.). Dobrjanka, Flecken im Kreis [* 4] Gorodnja des russ. Gouvernements Tschcrnigow, 100 I^m nördlich von Tscbernigow, an der Grenze des Gouvernements Mohilew, am Flusse Dobrjanta, hat (1885) 9308 E., eine Kirche, Viehhandel nach Petersburg. [* 5]
Der Ort wurde zu Ende des 17. Jahrh, von flüchtigen Ras- kolniken gegründet, die 1709 wegen ihrer Teilnahme am Kriege gegen die Schweden [* 6] von Peter d. Gr. Land und Freiheit erhielten. Döbrököz (spr. -los), Groß-Gemeinde im Stuhl- bezirk Dombovär des ungar. Komitats Tolna, am Kaposflusse und an der Linie Bndapest-Fünfkirchen der Ungar.
Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 3721 röm.- kath. magyar.
E., darunter 81 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 8] drei Pußten und Ruinen eines alten Schlosses, 1543-1686 im
Besitz der
Türken.
In der sehr fruchtbaren und waldreichen Gegend wird vortrefflicher Weißwein erzeugt. Dobroljübow, Nuolaj Alexandrowitsch,
russ. Schriftsteller, geb. 5. Febr. in
Nishnij- Nowgorod als Sobn eines Geistlichen, erhielt feine Erziehung im geistlichen Seminar zu
Nishnij-Now- gorod, dann im
Pädagogischen
Institut zu
Peters- burg. Er starb 29. (17^) Nov. 1861. Seine litterar. Tdängkcit bcschränltc sich im wesentlichen
auf die Mitwirkung an derZeitschrift «DerZeitgenosse», doch wurde Dobrudscha
neben
Tschcrnyschewskij, der sein
Lehrer genannt werden kann, eine der hervorragendsten
Per- sönlichkeiten der neuern russ. Litteratur
als scharfer Kritiker und schlagfertiger Publizist im liberalen
Sinne.
Von seinen Artikeln sind besonders hervor- zuheben: Die Abhandlungen über die Dramen i Ostrowskijs u. d. T. «Das dunkle Reich» (Bd. 3 der oWerke").
Seine Arbeiten wurden u. d. T. «Werte» herausgegeben(4Bde., Petersb. 1862; neueste Aufl. 1885),
Materialien zur Biographie (von Tfcherny- schewskij) finden sich im «Zeitgenossen» (1862, Nr. 1). -
Vgl. P. Vibitow, Über die litterar.
Thätigkeit D.s (russisch Petersb. 1862).
Dobromil.
1) Bezirkshauptmannfchaft in Ga- lizien, hat 686,77 qkm und (1890) 61468 (30 334 männl., 31134 weibl.)
C'., darunter 654 Evange- lische, 13 020 Katholiken, 41270
Griechisch-Unierte, 6518 Israeliten und 335 Militärpersonen, 9763 Häuser
und 11357 Wohnparteien, 96 Gemeinden mit 231 Ortschaften und 78 Gutsgebieten, und um- saht die Gerichtsbezirke Vircza und
Dobrudscha.
- 2) Stadt und ^itz der Vczirkshauptmannschaft Dobrudscha
, an der Linie Przemysl-Cdyrow der
Osterr.
Staatsbahnen, hat (1890) 2909, als Gemeinde 3237 meist poln. E., Post, Telegraph, Bezirksgericht (445,8i hkin, 54 Gemeinden, 63 Ortfchaften, 38 Gutsgebiete, 31573 ruthen. E.) und Holznägelfabrikation.
In der Nähe das Vasilianerkloster und das Dorf Lacko mit einer t. k. Salzsiederei.
Dobrouc Dolni (spr. -broutsch), czech.
Name von Liedentbal (s. d.) in Böhmen. [* 9] Dobrowfky, Ios., der Begründer der slaw. Phi- lologie, geb. zu Gyermet unweit Raab [* 10] in Ungarn, [* 11] von böhm. Abkunft, kam in das Iesuitenkottegium nach Klattau und studierte seit 1768 in Prag. [* 12] 1772 wurde er zu Brunn in den Jesuitenorden aufgenommen.
Nach dessen Auf- bebung^1773 kehrte er nach Prag zurück, um feine theol.
Studien fortzusetzen.
Von hier aus lieferte er dem Prof. Michaelis nach Göttingen [* 13] Beiträge für seine «Orientalische Bibliothek»' («Pragische Fragmente hebr. Handschriften»).
Schon fein erster schriftstellerischer Versuch, «IaZm6iiwin ?i-äF6N86 6V3MA61Ü 3.Narci) vul^o antozi'H^lii» (Prag 1778), machte Auffehen durch die Gelehrsamkeit, womit er die Unechtheit dieser angeblichen Urschrift des Markus nachwies.
Durch die Herausgabe einer Zeitschrift über böhm. und mähr. Litteratur (Prag 1780-87) sah er sich in mehrfache Streitigkeiten verwickelt, gewann aber hierdurch auch an Ruf; 1787 ward er Viccrektor des Generalfeminars zu Hradifch bei Olmütz [* 14] und 1789 wirklicher Rektor, wurde aber schon im Juli 1790 bei Aufhebung der Generalseminarien der osterr.
Monarchie in Ruhe- stand versetzt.
Zur Aufsuchung der für Böhmen wichtigen Handschriften reiste er 1792 nacb Stock- bolm, Äbo, Petersburg und Moskau, [* 15] 1794 durch Deutschland, [* 16] Italien [* 17] und die Schweiz. [* 18]
Nach der Rückkehr verfiel er in Geisteskrankheit und starb in Brunn. Unter D.s zahlreichen Schriften haben die sprach- wissenschaftlichen die meiste Bedeutung.
Dahin ge- hören: «Geschichte der böhm. Sprache [* 19] und ältern Litteratur» (Prag 1792; 2. Aufl. 1818),
«Die Bild- famtcit der slaw. Sprache» (ebd. 1799),
«Lehr- gebäude der böhm. Sprache» (ebd. 1809; 2. Aufl. 1819; böhmisch 1831),
die erste und grundlegende wissenschaftliche Behandlung der czech.
Sprache. Diesen Arbeiten über das Böhmische schließen sich noch an die «6^- FoMica» (Prag 1807; 2. Aufl., von Hanka, 1832); die «Iu3t,itnti0U68 linFiiao Llavioa.» lliHlecti votoi-is" (Wien [* 20] 1822), die erste wissenschaftliche Darstellung des Kirchenslawischen, eins seiner Hauptwerke, das freilich sehr bald durch die Forschungen des ihn alö Grammatiker überragenden russ. Gelehrten Vostokov veraltete;
der «Entwurf zu einem allgemeinen Ety- mologikon der slaw. Sprachen» (Prag 1813; 2. Aufl., von Hanka, 1833) und die beiden Sammelwerke «Slavin» (6 Hefte, ebd. 1808; 2. Aufl., von Hanka, ebd. 1834) und «Slovanka» (2 Hefte, ebd. 1815). Unter D.s histor. Schriften sind die «8ci'ipt0i'68 i'6i'uin 1)o1i6Nicllrum» (2 Bde., Prag 1783-84) hervorzuheben.
Seine letzte unvollendet gebliebene histor.
Arbeit war die Ausgabe «.loräLmiL ä6 redus (^Ltioiä» für Pertz' «NonuuiLiitH (^6rniHniH6 uigto- rica.». Viele Abhandlungen D.s finden sich in den «Abhandlungen der böhm. Gesellschaft dcr Wissen- schaften» (1784-1827) und andern Zeitfchriften. -
Vgl. Palaeky, Iofeph D.s Leben und gelehrtes Wirken (Prag 1833);
Briefwechsel zwischen
Dobrudscha
und Kopitar, 1808 - 28 (hg. von Iagic, Verl. 1885); Nebring,
Ios. Dobrudscha
(Rektoratsrede, Vresl. 1894).
Dobrudscha
, rumän. Oodi-o^sa, seit 1878 zu
Rumänien gehörige, dessen südöstl.
Teil bildende Landschaft auf der rechten Seite der untern Donau, von. dieser im W. und N. umflosscn, grenzt im O. an das Schwarze Meer, umfaßt 15 600 Oberflächengestaltung.
Die D.ist eine halb- inselartig von dem Vorlande des östl. Balkan, dem Hügellande des östl. Bulgarien, nach N. vorsprin- gende hochstäche, welche die Donau zwingt, aus ¶