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Towcrv bis auf die neueste Zeit, Inzwischen bereiste Dmitrijew
Rußland, ebenfalls mit besonderer Rücksicht auf das dortige Seltenwesen,
und teilte die Rciseein- drücke in «1'00 Nn^ia» s2 Bde.,
Lond. 1870; deutsch Verl.
1870) mit. Hierauf sollte nach einer Reise in die Schweiz [* 3] das ähnlich gehaltene Werk «'Iti6 8wi^6i-8» (Lond. 1872: deutsch Äcrl.1872). Als letzte hislor. Arbeit ist endlich die auf archmalischen Forschungen beruhende «iliLtoi-^ ot' t^v0 l^atliHriiiL of^raFoii anä ^rine Lolovii» (4 Bde., Lond. 1873-74) und «^0MNViQä8ni'»'(4Vde., 1878 -79) zu nennen, während eine 1875 unternommene ueue Reise nach Amerika [* 4] ihn zu dem die ethnolog. Probleme der nordamerik. Republik erörternden Werke «^Vliito c0!i (2 Bde., Lond. 1875) und Englands Erwerbung von Zypern zu der ebenfalls als Frucht einer Reise erscheinenden Schrift »Li'iti^i ()^)rn8" (ebd. 1879) veranlaßte.
Außerdem erschie- nen die
Romane «DianH, I^äv I^io» (3 Bde.,
Lond. 1877; deutschVcrl.1879)und'"RuI))'(^1^7" (3 Bde., Lond. 1878).
Dmitrijew
starb in
London.
[* 5] Diyamir,
Berg in: Himalaja, s. Dajarmnr. Dizfül, pers. Stadt, s.
Disfül. Dizier,
Saint,
[* 6] franz. Stadt,
s. ^aint Dizier. Dj..., damit beginnende orient. Wörter, welche man hier vermißt, sind
unter Dsch... aufzusuchen. Djak lruss.), Sekretär,
[* 7] Schreiber, abgeleitet vom griech. äiakoiwL,
weil in
Rußland die ersten Schriftkundigen Geistliche waren und
Glieder
[* 8] der niedern Geistlichkeit als
Schreiber benutzt wurden. Im
Moskauer Zarentum bilden die Schreiber in den
Behörden eine
Klasse, die zu den Dienstlcuten (s. d.)
zählte, aber doch vielfach zu den übrigen Dienstleuten im Gegensatz stand.
Ein Sekretär hieß ch'alc, der Untersekretär poäliM^. Ihre ganze Bildung bestand in der Kenntnis des Kanzlei- geschäftsganges. Da die ganze Verwaltung nicht nach festen Gesetzen, sondern nach dem Ermessen des Zaren und seiner Ratgeber und nach augenblicklichen Verordnungen gefübrt wurde, so beherrschten diese Beamten die Geschäfte durch ihre Kenntnis der Formalitäten und der Details in der Masse der Verordnungen. Bei den obern Klassen, die ohne diese Beamten ratlos waren, waren sie verachtet, beim Volte wegen Käuflichkeit und Erpressung ver- haßt.
Das Wort poääMci^ wird heute noch zur Be- zeichnung einer verrotteten und bestechlichen Bureau- kratie gebraucht. Die Gesamtheit der bureaukrati- schen Beamten wurden unter dem Namen pri- 1(^n^6 huäi zusammengefaßt. Angesehen waren die äumn^6 ^aici, die an der Spitze der Kanzlei der zarischen änma, des Bojarenrats, standen und etwa Staatssekretären entsprachen. Diaköva(Diakowa) oder Gjakoviea, Stadt im Scmdschak Ipck des türk. Wilajcts Kosovo (Al- banien), an einem Zuflüsse des Weißen Drin, 30 km nordwestlich von Prizrcn, in 393 in Höbe, in kahler Umgebung, hat etwa 25000 E., meist mo- hammcd.
Aloanesen, in der Umgegend vorwiegend kath. Minditcn. Djakovo, ungar. Stadt, s. Diakovar. Djambi (Iambi), Vasallenstaat der Nieder- länder auf der Insel Sumatra, zwischen Indragiri und Palcmbang gelegen, wird von dem Flusse D.durchflossen, der, mit 2 Quellarmen entspringend, die östl. Älluvialebene durchstießt und unter 1° südl. Br. in die Chinesische Südsee mündet. Der l^raat bildet einen Teil der Residcntschaft Palembang (s. d.) und hat 76000 malaiische E., denen sich javan.
Ele- mente beigemischt haben. Der Zauptort Dmitrijew
liegt am
Flusses 00 km oberhalb der Mündung. Djangeh, afrik. Negerstamm, s.
Dinka. Diaus, s. Dyaus. ! Djavefett, s. Vassiafette. l Djebeil
(Dschebail), das alte Vyblos (s. d.).
! Djebel, s. Dschebcl. z Djedufchka, s.
Domowoj. ' Djenne
(Dschenne), s.
Massina. Djeryb, der türk.
Name des
Hektars von 100
Mu-
! rabba'i-ä'chary oder 100 3.. ! Djewad Pascha, s.
Dschewad Pascha. ' Djilolo, die größte Molukkeninsel, s.
Halmahera.
! Djocjakarta, s.
Dschokschakarta. z Djoma, Nebenstuß der Vjelaja, s. Dema. ! Djong (Dsch 0 ng),
niederländ.-ostind.
Feldmaß, ! s. Vouw. ^Dichter, s. Gjorgiic. ! Djordjic (spr.
dschordschitsch), Ignaz, dalmatin. ! Dlugosz sspr. -osch), Jan, lat. L 0 nginus, poln.
!
Historiker, geb. 1415 in Vrzeznica,
Schüler der
Kra- ! kauer
Universität, 1436 Krakauer Doniherr, starb als
^ designierter Erzbischof von Lemberg
[* 9] ! Seine
Gönner, Bifchof Zbygnicw von Krakau,
[* 10] ! dann König Kasimir, benutzten
ihn zu wichtigen ! Sendungen nach
Rom,
[* 11] Ofen,
Prag
[* 12] u. a.; er leitete ! die Erziehung der
Söhne des Königs; zahlreiche ! fromme
und wohlthätige
Stiftungen lfür Univer- sitätsschüler) gehen auf ihn zurück. Dmitrijew
ist einer der namhaftesten
Historiker des 15. Jahrh. Sein Hanptwert, die
Frucht 25jähriger Mühen, ist die «IlizwriI. poloniek» in 12
Büchern si. Ausg., 1. bis 6.
Buch,
Dobromil 1615; 2. in 13
Büchern, 2 Bde., Lpz. 1711-12,
durch
van Huyssen); sie um- faßt die Gesamtgeschichte
Polens und seiner Nach- barländer, auf
Grund des
ausgedehntesten Quel- lenstudiums, getragen von strenggläubigem und nationalpatriotischcm
Sinne.
Die Darstellung der ältern Geschichte wird oft nur rhetorifche Aus- schmückung der Quellen; von größerm Werte da- gegen ist die des letzten Jahrhunderts (1386-1480, Buch 10-12), als die einzige zusammenhängende Schilderung jener Zeit. Wichtig sind seine Sam- melwerke: «I^idor doiiöticioi'lim äioecoäiZ Ora- covi6n8i3» (3 Bücher),
eine Beschreibung des Kra- kauer Sprengels, seiner Kirchen und Klöster und ibrer Gerechtsame;
dann «1^ito8 6t 163 F68W6 iuter 1^0i0Q03 oräin6mqn0 crucilororuin», die Prozeß- akte zwischen Polen und dem Ordcnsstaate (hg. von Graf T. Dzialynski, 3 Tle., Posen [* 13] 1855-56);
die Aischosskataloge aller altpoln.
Diöcesen. Außer- dem verfaßte er «Vitlr I)Q^ti38imi ätaniz^i» (Krak. 1511 u. ö.; deutsch Graz [* 14] 1595),
«Vita, I)6llti38ima6 I^iu^ae», «VanäLi'i^
^l'nteuoi'um» (Abbildung und
Beschreibung der 1410 und 1431 von den
Polen erbeuteten Ordcnsbanncr) u. a. Eine Gcsamtauo- gabe
seiner Werke unternahm
Graf
Alexander Przczdziccki (14 Bde., Krak.
1863-87). Dmitrijew
in., in Musikwerken
Abkürzung für äe^ti-g. mll.110 (ital.), d. h.
mit der rechten
Hand.
[* 15] Dmitrijew.
Nl., in England
Abkürzung für voctor ^I6äi" (!Mü0, auch für Doctor ok Nu3ic. (S. auch Dii.)
Dmitrij, s. Demetrius (russ.
Großfürsten).
Dmitrijew.
1)
Kreis
[* 16] im nordwestl.
Teil des rnss. Gouvernements Kursk, hat 3174,3 hwn, 11,'016 E. lGroftrussen), Ackerban
und Zuckerfabrilen. - 2) Dmitrijew
, auch Dmitroswapsk, Dmitroslawst und
Dmitroslawl, Kreisstadt im
Kreis Dmitrijew
, 107 km nordwestlich
von Kursk, an der zum Sejm gehenden Usoscha, hat (1888) 4313 E., 1
Kirche,
¶
Dmitrĭjew,
Iwan Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 20. (9.) Sept. 1760 im Gouvernement Simbirsk, kam 1774 auf die Schule des Semenowschen Garderegiments in Petersburg, [* 17] wurde 1780 mit dem Derschawinschen Kreis bekannt, veröffentlichte seine ersten Versuche, ein Lied «Das Täubchen» und eine Erzählung «Die Frau nach der Mode» in Karamsins «Moskauer Journal» (1791) und wendete sich auf Karamsins Rat ausschließlich der leichtern Lyrik zu. 1795 trat er in den Civildienst, 1802 zog er nach Moskau, [* 18] trat in nahen Verkehr mit Karamsin und begann eine rege übersetzerische Thätigkeit. 1810–14 war er Justizminister und zog sich dann nach Moskau zurück, wo er 15. (3.) Okt. 1837 starb. Er gehörte zu den «Karamsinisten» und bekämpfte wie diese den Pseudoklassicismus (Satire «Fremde Meinung» [Čužoy tolk]).
Sein Hauptwerk ist die Übersetzung der Lafontaineschen Fabeln. Seine Arbeiten im «Moskauer Journal» und im «Boten Europas», besonders aber die Sammlung seiner Gedichte «Auch meine Kleinigkeiten» trugen ihm großen Ruhm ein. In seinem 66. Jahr schrieb er seine Memoiren («Ein Überblick über mein Leben», 3 Tle., Mosk. 1866). Eine Ausgabe seiner Werke erschien in Moskau 1795 (3 Bde.; 6. vom Dichter selbst stark gekürzte Ausg., mit Biographie vom Fürsten P. Wjasemskij, 2 Bde., Petersb. 1823). Die Fabeln wurden neu herausgegeben Moskau 1838, Petersburg 1866.