Dixon
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Hauptstadt der Grafschaft Lee, im nordamerikan. Staat Illinois, am Rock River, mit (1880) 3658 gewerbthätigen Einwohnern.
Dixon
3 Seiten, 1'138 Wörter, 7'922 Zeichen
Dixon,
Hauptstadt der Grafschaft Lee, im nordamerikan. Staat Illinois, am Rock River, mit (1880) 3658 gewerbthätigen Einwohnern.
Dixon,
1) William Hepworth, engl. Schriftsteller, geb. zu Newton Heath, studierte die Rechte, widmete sich dann aber ausschließlich litterarischen Arbeiten. Er übernahm 1853 die Redaktion des »Athenaeum«, das er bis 1869 leitete. Auch lieferte er seit 1848 Beiträge zu den »Daily News« und veröffentlichte eine interessante Darstellung des englischen Gefängniswesens: »The London [* 2] prisons« (1850),
sowie die Biographien: »John Howard and the prison world of Europe« (neue Ausg. 1854) und »William Penn« (neue Ausg. 1872). Auf einer Reise durch Belgien, [* 3] Holland, Deutschland, [* 4] Ungarn, [* 5] Italien, [* 6] die Pyrenäische Halbinsel und Frankreich sammelte er in Bibliotheken Stoff zu einer »History of England during the Commonwealth«, wovon die Biographie »Robert Blake« (1852) eine Episode bildet. Zu seinen Biographien, besonders von Howard und Blake, benutzte er vielfach Familienarchive; in betreff Penns konnte er selbst dem berühmten Macaulay Irrtümer nachweisen und in dem Gründer Pennsylvaniens einen edlern Charakter und ¶
reinere Beweggründe aufzeigen, als ihm Macaulay zuschreibt. Aas Artikeln, die zunächst im »Athenaeum« veröffentlicht wurden, erwuchs eine seiner wertvollsten Arbeiten: »Personal history of Lord Bacon, from unpublished papers« (1861),
woran sich anschloß: »The story of Lord Bacon's life« (1862). Darauf erschien der erste Band [* 8] der »Fasti Eboracenses: Lives of archbishops of York« (1863). Eine Reise nach Palästina [* 9] und Ägypten, [* 10] die er 1864 unternahm, gab ihm Stoff zu dem Werk »The Holy Land« (1865, 4. Ausg. 1884; deutsch, Jena [* 11] 1868). 1866 machte er eine neue Reise durch Nordamerika, [* 12] von New York bis zum Salzsee, und widmete besonders dem Sektenwesen eingehende Studien, deren Ergebnisse er in dem Werk »New America« (1867, 8. Ausg. 1869; deutsch, Jena 1868) niederlegte. Großes Aufsehen erregten seine »Spiritual wives« (1.-4. Aufl. 1868, 2 Bde.; deutsch u. d. T.: »Seelenbräute«, Berl. 1868),
ein Werk, das ebenfalls krankhafte Auswüchse des pietistischen Sektenlebens
bloßlegte, ihm aber seitens der »Pall Mall Gazette« die Beschuldigung der Immoralität zuzog. Dixon
klagte
auf Beleidigung und gewann zwar den Rechtsstreit, doch in wenig schmeichelhafter Weise, indem die Geschwornen ihm einen Schadenersatz
von Einem Heller (one farthing) zuerkannten. Ein Besuch Rußlands veranlaßte sein Werk »Free Russia« (1.-3. Aufl. 1870; deutsch
von A. Strodtmann, Berl. 1870),
welches Land und Leute in Rußland und wiederum vorzugsweise das Sektenwesen schildert. Andre Arbeiten aus jener Zeit sind: »Her Majesty's Tower«, eine Geschichte des Towers zu London (1869-71, 4 Bde.; 7. Aufl. 1884, 2 Bde.; deutsch, Berl. 1869);
»The Switzers« (1872);
»History of two queens: Catharine of Aragon and Anne Boleyn« (1873, 4 Bde.);
»White conquest« (1875),
die Frucht einer abermaligen Reise nach Amerika [* 13] (1873-75);
die Novellen: »Diana, Lady Lyle« (1877; deutsch, Berl. 1878) und »Ruby Grey« (1878);
die historische Schrift »Royal Windsor« (1879, 4 Bde.) und als Ergebnis eines Ausflugs nach dem von England eben erworbenen Cypern: [* 14] »British Cyprus« (1879).
Seit 1869 zum Friedensrichter von
Middlesex ernannt, starb Dixon
in London.
2) Richard Watson, engl. Dichter und Historiker, geb. 1833 zu Islington, einer Vorstadt Londons, studierte Theologie in Oxford [* 15] und lebt gegenwärtig als Geistlicher in Warkworth bei Newcastle upon Tyne. [* 16] Von Oxford her mit den »Präraffaeliten« Burne Jones, William Morris und Dante Gabriel Rossetti befreundet, entwarf er mit den beiden erstern den Plan der Zeitschrift »The Oxford and Cambridge Magazine«, welches das Hauptorgan der neuen Künstlerbewegung ward. Er veröffentlichte: »Christ's Company, and other poems« (1861) und »Historical odes« (1863),
wandte sich dann ernster Geschichtsarbeit zu, als deren Frucht das große, noch unvollendete Werk »History of the Church of England from the abolition of the Roman jurisdiction« (Bd. 1 u. 2, Lond. 1878-80) erscheint, und kehrte mit dem altertümelnden, in den ersten Zeiten des Mittelalters spielenden Epos »Mano« (1883) noch einmal auf das dichterische Gebiet zurück.