Dixence
(La) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). Wildbach, auch Borgne d'Hérémence geheissen; 17 km lang, Einzugsgebiet: 103 km2. Zufluss zur Borgne. Entspringt dem Seilon- und Lendareygletscher in zwei Quellarmen, die sich im obersten, südlichen, Abschnitt des Val des Dix am Fuss des Bec de Motette (2272 m) vereinigen. Wendet sich zunächst zwischen den Grashalden der Alpweiden von Seilon, Liappey, Lautaret und La Barma nach N. und durchfliesst einen beinahe ebenen Thalboden, der auf eine Länge von 4,5 km um kaum 100 m fällt.
Dizy - Dœrfli

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Hier, im sog.
Val des Dix, nimmt die Dixence
die Abflüsse einer Reihe von kleinen Gletschern, besonders der
Gletscher von
Darbonneire im O. und von Les
Ecoulaies im W., auf. Dann verengert sich das Thal zwischen dem Fuss der
Pointe de Vouasson und des
Mont Blava schluchtartig, die bis dahin vielfach gewundene und oft in mehrere kleine Arme geteilte
Dixence
wird zum geschlossenen Flusslauf, der mit zunehmender Geschwindigkeit einen 1 km langen Durchbruch durcheilt, um
nachher auf den
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![vergrössern: Einzugsgebiet der Dixence. ^[Karte: 5° 10’ O; 46° 05’ N; 1:120000]. vergrössern: Einzugsgebiet der Dixence. ^[Karte: 5° 10’ O; 46° 05’ N; 1:120000].](/meyers/teile/41/41_0638-1.jpg)
Plan des Morts (1930 m) auszutreten. Bis hierher kann man den 6 km langen Oberlauf der Dixence
rechnen; von da an durchfliesst
der Wildbach, ohne wesentlich von seiner n. Richtung abzuweichen, das ganze Val d'Hérémence, d. h. die untere Fortsetzung
des Val des Dix. Bald nimmt die Dixence
die Bäche der Gletscher von Prazfleuri und Merdéré auf und eilt
durch die den Fuss des Métailler und des Pic d'Arzinol bekleidenden Waldungen, auf welchem Weg sie die schöne und von zahlreichen
Alphütten belebte Lichtung der Maiensässe von Pralong (1608 m) schneidet.
Hier zweigt vom Fluss die erste, über seinem rechten Ufer hinziehende Wasserleitung (bisse) ab; die
zweite, der sog. Grand Trait d'Hérémence et de Vex, beginnt 300 m tiefer unten und versieht die linksseitigen Hänge bis zu
den Mayens de Sion mit dem befruchtenden Element; unterhalb der Brücke La Tueille nimmt von rechts die Bisse d'Useigne und
unterhalb des Weilers Cerise endlich eine die im untern Val d'Hérémence gelegenen Wiesen bewässernde
vierte Bisse ihren Anfang. Auf der ganzen, 10 km langen Strecke ihres Unterlaufes empfängt die Dixence
keinen einzigen nennenswerten
Zufluss. Nach der Abzweigung der genannten vierten Wasserleitung wendet sich der Fluss in tief eingeschnittenem Bett merkbar
nach NO. und mündet zwischen Hérémence und Useigne ins Eringerthal (Val d'Hérens) aus, um sich als deren
bedeutendster Zufluss in 740 m von links mit der Borgne zu vereinigen.