(pers.), Versammlung,
Gesellschaft,
Rat,
Audienz. DiwanHumajun, der kaiserliche
Rat, eigentlich
das
Ministerium oder die
Hohe Pforte. DiwanEfendisi,Sekretär
[* 2] oder Protokollführer der
Sitzungen auf der
Pforte wie auch der
Gouverneure.
Diwan heißt im
Orient auch jedes Ruhebett, welches aus einem
ca. 30
cm hohen und wenigstens 1 m langen Holzgestell, einer mit
mehr oder minder einfachem
Stoff überzogenen
Matratze und mehreren
Kissen besteht, welche, nebeneinander
an die Wand, an welcher der Diwan steht, gelehnt, die Lehne bilden. Dem türkischen Diwan sind die mehr sofaartigen
Ottomanen (s. d.) in
Europa
[* 3] nachgebildet. Auch nennt man Diwan eine Sammlung von Gedichten in alphabetischer
Ordnung, so z. B.
Diwani Baki, die Gedichte
Bakis. Den orientalischen Diwanen hat
Goethe seinen »Westöstlichen Diwan« nachgebildet.
(pers.), ursprünglich Register (Militärrollen), dann deren Herstellungs- oder Aufbewahrungsort (Kanzlei-Archiv).
Später wurde der Ausdruck auch auf den Staatsrat (im türk. Reiche) übertragen, dann auf den Versammlungssaal
des Staatsrates; endlich bezeichnet es überhaupt einen Versammlungsort zur Beratung und Rechtsprechung. Von der Einrichtung
eines solchen, nämlich der die Wände entlang laufenden Polsterbank, ist der nur in europ. Sprachen gebräuchliche AusdruckDîwân für eine Art Sofa entlehnt (s. Bett,
[* 5] Bd. 2, S. 912a). Ferner bezeichnet
Dîwân eine Liedersammlung, namentlich die nach dem Endbuchstaben alphabetisch geordnete Gedichtsammlung der Ghaselen eines und
desselben Verfassers. Durch Goethes «Westöstlichen Dîwân» ist Dîwân in der Bedeutung
Liedersammlung eingebürgert worden.