Dittes
,
Friedrich, Schulmann, geb. zu Irfersgrün im sächsischen Vogtland, besuchte 1844 bis 1848 das Seminar zu Plauen [* 2] und studierte 1851 bis 1852 und 1858-60 in Leipzig. [* 3] Nachdem er schon 1848-51 und 1852-58 als Lehrer an verschiedenen Schulen gewirkt hatte, wurde er 1860 Subrektor an der Realschule und dem Gymnasium zu Chemnitz [* 4] und trat zuerst 1864 auf dem dort gehaltenen allgemeinen deutschen Lehrertag mit durchschlagendem Erfolg zu gunsten einer Neugestaltung des sächsischen Seminar und Schulwesens in die Öffentlichkeit. 1865 ward er nach Gotha [* 5] als Schulrat und Seminardirektor, 1868 als Direktor des städtischen Lehrerpädagogiums nach Wien [* 6] berufen.
Von 1870 bis 1873 Mitglied des Landesschulrats für
Niederösterreich, seit 1873 Mitglied des österreichischen
Reichsrats,
ist Dittes
wiederholt auch dort mit
Nachdruck und Erfolg für freisinnige Gestaltung des
Kirchen und
Schulwesens, namentlich aber
für allseitige
Hebung
[* 7] des öffentlichen
Schulwesens in die
Schranken getreten. Die daraus hervorgegangenen
Anfeindungen seiner klerikalen Gegner veranlaßten Dittes
, 1881 sein
Amt niederzulegen. In philosophischer Hinsicht auf
Herbart
und namentlich auf
Beneke fußend, schließt er sich in seinen pädagogischen Bestrebungen an
Pestalozzi und
Diesterweg an.
Unter seinen
Schriften sind besonders hervorzuheben: »Das Ästhetische nach seinem Grundwesen und seiner
pädagogischen Bedeutung« (Leipz. 1854);
»Schule der Pädagogik« (das. 1876);
letztere enthält in vier oft aufgelegten Bändchen: »Geschichte der Erziehung und des Unterrichts«, »Praktische Logik und Psychologie«, »Methodik der Schule«, »Grundriß der Erziehungs- und Unterrichtslehre«.
Seit 1878 gibt er das »Pädagogium. Monatsschrift für Erziehung und Unterricht« heraus.