Wilhelm Theophor, evang. Theolog, geb. 30. April 1807 zu Theningen
in Baden, studierte Theologie zu Heidelberg unter Daub, dessen Schwiegersohn er später wurde, und dessen Werke er mit
Marheineke (Berl. 1838-44, 7 Bde.)
herausgab. Nachdem er sich 1832 in Heidelberg habilitiert, war er 20 Jahre daselbst in der Doppelstellung eines praktischen
Geistlichen (Stadtpfarrer bei Heiliggeist) und akademischen Lehrers, seit 1847 als ordentlicher Professor thätig, im Verein
mit Zittel als Führer des freisinnigen Teils der badischen Geistlichkeit hochangesehen. In den Zeiten der
Reaktion sah er sich veranlaßt, 1852 einem Ruf nach Weimar als großherzoglicher Oberhofprediger und Kirchenrat Folge zu leisten.
Erblindet starb er bald nach seiner Pensionierung 1. Mai 1872.
Wilhelm, klassischer Philolog, geb. 31. Aug. 1840 zu Heidelberg, Sohn des Theologen Wilh.
Theod. Dittenberger, studierte in Jena u. Göttingen, war seit Herbst 1863 am Gymnasium in Göttingen beschäftigt, zugleich seit Michaelis 1864 an der
Universität habilitiert und wurde 1865 Adjunkt am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, 1867 Oberlehrer in Rudolstadt, Michaelis 1873 in
Quedlinburg, Ostern 1874 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Halle. Von seinen
Werken heben wir hervor: »De ephebis Atticis«, Dissertation (Götting. 1863);
»Corpus Inscriptionum Atticarum«, Bd. 3 (»Inscriptiones
Atticae aetatis Romanae«, Berl. 1878-82);
»Sylloge Inscriptionum Graecarum« (das. 1883, 2 Bde.);
»Corpus Inscriptionum Graeciae septentrionalis« (Bd. 1, das.
1891).
Auch bearbeitete er seit der 7. Aufl. die Kranersche Ausgabe von Cäsars »Bellum Gallicum« (15. Aufl.
1890).