Disthen
(Cyanit,
Rhätizit, blauer
Schörl),
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Andalusitgruppe), kristallisiert triklinisch
in langen, breiten, etwas verschobenen
Säulen,
[* 3] findet sich meist einzeln eingewachsen, auch derb in stängeligen, krummschaligen
Aggregaten; die
Härte ist 5,0-7,0, nicht nur auf verschiedenen
Flächen, sondern auch nach verschiedenen
Richtungen der
Fläche der vollkommensten
Teilbarkeit verschieden; das
spezifische Gewicht
ist 3,5-3,7. Der Disthen
ist farblos, meist aber weiß, ausgezeichnet
blau
(Cyanit von himmelblauer
Farbe), gelb, rot, grau ins Schwärzlichgraue
(Rhätizit), durchsichtig bis kantendurchscheinend,
trichromatisch, glasglänzend. Er besteht aus kieselsaurer
Thonerde Al2SiO5 und
findet sich insbesondere in dem
Glimmer oder
Talkschiefer, auch im
Gneis,
Dolomit,
Granit und
Granulit. Ausgezeichnete Fundorte
sind: St.
Gotthard, Campolongo,
Simplon,
Grainer und Pfitsch in
Tirol
[* 4]
(Rhätizit), Saualpe in
Kärnten,
Bacher in
Steiermark,
[* 5] Gängerhoff
bei
Karlsbad,
Penig in
Sachsen
[* 6] etc. Bei Horrsjöberg
in
Wermland bildet
Cyanit selbständige
Lager
[* 7] von mehreren
Klaftern
Mächtigkeit. Der schön blau gefärbte, durchsichtige Disthen
vom St.
Gotthard und aus dem
Zillerthal wird zu Ringsteinen
geschliffen.