Distelindianer
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s. Ranquele. ^[= Indianerstamm im südlichen Argentinien, etwa 10,000 Seelen stark, haust namentlic ...]
Distelindianer
3 Wörter, 29 Zeichen
Distelindianer,
s. Ranquele. ^[= Indianerstamm im südlichen Argentinien, etwa 10,000 Seelen stark, haust namentlic ...]
(Distelindianer), Indianerstamm im südlichen Argentinien, etwa 10,000 Seelen stark, haust namentlich, ohne feste Grenzen, [* 4] am Rio Salado [* 5] und wurde in der letzten Zeit berühmt durch seine erfolgreichen Kämpfe gegen die Argentinische Republik. [* 6] Die Ranquele sind erst nach der spanischen Besiedelung von W. in die Pampas eingewandert; ihre körperliche Erscheinung gleicht jener der Pampasindianer, Patagonier und Araukaner, denen sie sich auch in Bezug auf Kleidung anschließen.
Vielweiberei herrscht bei ihnen; alte Frauen werden totgeschlagen. Die Ranquele betreiben ausgedehnte Rinder- und Pferdezucht [* 7] und sind sehr verwegene Reiter. Nahrung gewähren ihnen zunächst ihre zahlreichen Stutenherden; außerdem lassen sie durch ihre Sklaven Maisbau treiben, und die Pampas liefern Strauße, Rehe, Guanakos, Hasen. Ihren Stammesgenossen verhandeln sie gegen Pferde, [* 8] Vieh oder Straußfedern die im N. gefangenen Sklaven, während sie von den Argentinern Silber, Branntwein, Wein, Zucker [* 9] eintauschen.
Die Ranquele sind ausgezeichnete Silberschmiede, und die Frauen verstehen es, schön gefärbte Wollenstoffe anzufertigen. Wenn auch einige Häuptlinge sich haben taufen lassen, so sind die Ranquele doch noch vollständige Heiden, welche einen guten und einen bösen Geist (Gualitschu) verehren; dem erstern werden Trankopfer gebracht, für den letztern alte Weiber geschlachtet. Sie haben keine Priester und glauben an ein andres Leben in Form einer Seelenwanderung. An der Spitze dieser Raubnomaden steht ein Kazike mit beschränkter Gewalt. Mit den Argentinern sind die in fortwährende Fehden verwickelt, und die Zahl der unter ihnen lebenden, von jenen erbeuteten Sklaven (meist Frauen) wird nach Tausenden geschätzt.