Dischmathal
(Kt. Graubünden,
Bez. Ober
Landquart). Eines
der vier Seitenthäler der Thalschaft
Davos, die alle nach SO. zur
Albulagruppe
hin ansteigen. Das Dischmathal
beginnt an dem grossen, vom
Piz Vadret in Stufen absteigenden
Scalettagletscher und ist auf
der rechten Thalseite von der Kette des
Schwarzhorns, auf der linken von der des
Kühalphorns abgeschlossen.
Seine Höhenlage ist eine bedeutende, indem seine obere Stufe, der
Dürrboden, in 2100-2000 m und seine Ausmündung ins
Davos
noch in 1560 m liegt.
Die Neigung des Thalbodens ist eine ziemlich gleichmässige; auf eine Länge von 11 km beträgt sie ca. 500 m oder 4½%. Einige alte Stirnmoränenwälle, die quer durch das Thal ziehen, bilden rascher fallende Thalstufen, hinter denen jeweilen die Thalsohle beinahe horizontal ist. Die kleine Fahrstrasse bis zum Dürrboden überwindet diese Moränenwälle in engen u. wenig zahlreichen Windungen. Der Höhenlage entsprechend ist die Bevölkerung des Thales eine an Zahl geringe; ständige Wohnstätten finden sich nur in seinem untern Drittel in Form von einigen Häusergruppen und vereinzelten Häusern (kleines Schulhaus).
Höher oben folgen Alpweiden mit nur im Hochsommer bezogenen Sennhütten. Das am Fusse des
Scalettapasses auf dem
Dürrboden
stehende Wirtshaus ist während des grössern Teiles des Jahres geöffnet. Als die grossen Alpenstrassen
noch nicht gebaut waren, bildete der
Scalettapass die kürzeste Verbindung zwischen dem
Ober Engadin und
Davos; von dem starken
damaligen Verkehr zeugen heute noch die grossen Stallungen des Wirtshauses auf dem
Dürrboden. Heute bringen nur noch die
Touristen alljährlich im Sommer etwas Leben u. Abwechslung in die einsame Gegend. Die an beiden Thalhängen
bis hoch hinauf reichenden, grossen und ausgezeichneten Alpweiden
Dürrboden,
Grossalp,
Wiesenalpen und Am Rhin begünstigen
Viehzucht und Milchwirtschaft. Wenig
Wald und nur im untern Thalabschnitt, besteht aus Föhren, Lärchen und einigen Arvengruppen.
Mit dem
Ober Engadin steht das Dischmathal
durch den Scaletta- und
Grialetschpass in Verbindung. 1265:
Dimao.