(griech.), eine aus zwei zusammengelegten Blättern bestehende Schreibtafel,
die ursprünglich aus
Holz
[* 2] gefertigt und mit
Wachs überzogen war, bis
sie der steigende
Luxus aus
Silber,
Gold
[* 3] und
Elfenbein verfertigte.
Bestanden diese Schreibtafeln aus drei und mehreren Blättern, so nannte man sie Triptycha, Polyptycha
etc. Prätoren,
Ädilen und
Konsuln bedienten sich der Diptychen zu öffentlichen
Geschenken, was später nur noch den letztern
gestattet wurde.
In der alten christlichen
Kirche wurden zunächst die
Namen der Wohlthäter der
Kirche in sie eingetragen und
bei dem der
Konsekration vorangehenden
Gebet vom
Diakon vorgelesen, während gegenwärtig der
Priester bei dem
»Memento Domine
etc.« im
Meßkanon sie nur noch leise nennt oder auch ihrer nur gedenkt oder, die Diptychen auf den
Altar
[* 4] niederlegend, in
allgemeinen
Worten auf sie hindeutet. Nur die griechische und
armenische Kirche haben den
Gebrauch der vom
Diakon zu rentierenden Diptychen bis jetzt beibehalten. Aus den Diptychen gestrichen zu werden, galt als gleichbedeutend
mit der Exkommunikation. Nicht selten sind die Diptychen auch mit bildlichen
Darstellungen geschmückt, die sie kunstgeschichtlich
interessant machen; sie wurden vielfach als Buchdeckel der Ritualbücher benutzt.
(grch.), eine aus zwei zusammengelegten Blättern bestehende Tafel, die ursprünglich aus Holz, später
aus Elfenbein und edlen Metallen gefertigt und mit Wachs, zum Beschreiben mit dem Griffel, überzogen war. Im Altertum als
Schreibtafeln in Gebrauch, hießen Diptychen in der Kirchensprache die Verzeichnisse der Personen, für
die kirchlich gebetet wurde. Sie zerfielen in ein Verzeichnis der Lobenden und eins der Verstorbenen. Andere Diptychen enthielten
die Liste derer, die Brot
[* 5] und Wein zur Abendmahlsfeier geliefert hatten, später nahm man die Namen auch von andern Wohlthätern
der Kirche, von Bischöfen, Märtyrern, Kaisern u. s. w. auf. Die Auslöschung eines Namens aus den Diptychen
bedeutete die Aufhebung der Kirchengemeinschaft mit ihm. Die öffentliche Verlesung der Namen findet noch jetzt in der griech.
und armenischen Kirche statt, in der abendländischen ist sie seit dem 12. Jahrh. in Wegfall gekommen.
Die Diptychen sind zum Teil auch kunstgeschichtlich bedeutsam durch die auf ihnen angebrachten bildlichen
Darstellungen. (S. Tafel: Elfenbeinarbeiten,
[* 6]
Fig. 5, 6, 7.)