Dippoldiswalde
,
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 2] 355 m ü. M., an der
Roten
Weißeritz und der
Hainsberg-Kipsdorfer
Eisenbahn, hat 2
Kirchen, Strohhut- und Pappenfabrikation und (1880) 3321 meist evang.
Einwohner. Dippoldiswalde
ist Sitz einer Amtshauptmannschaft und eines Amtsgerichts. Am Westrand der
Stadt steht das nach dem Dreißigjährigen
Krieg neugebaute
Schloß, in welchem das sogen. Dippoldisw
alder
Mandat über die
Prozeßordnung (1691) entstand.
Ein unterirdischer
Gang
[* 3] führt nordwärts zu einer Sandsteinklippe in der
Heide, wo in einer Höhlung nahe am Einsiedlerbrunnen
der Heidenapostel Dippold
(Adalbert,
Apostel der
Preußen)
[* 4] gelebt
und einen böhmischen
Prinzen getauft haben
soll. Jenem
Einsiedler soll der
Legende nach Dippoldiswalde
seinen
Namen verdanken. Die Stadt ward sehr wahrscheinlich im 10. Jahrh. von
böhmischen
Bergleuten angelegt, gewann bald durch die nahen
Bergwerke Bedeutung und erhielt 1363
Mauern.