Dippelsöl
,
s. Tieröl.
Dippelsöl
67 Wörter, 529 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dippelsöl,
s. Tieröl.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Öl oder stinkendes Tieröl (Oleum Dippelii, Oleum animale foetidum), ein von Joh. Konr. Dippel (s. d.) erfundenes Öl;
es wird als eine braunschwarze, ölige Flüssigkeit von widerwärtigstem Geruch bei der trocknen Destillation [* 3] animalischer Stoffe, so als Nebenprodukt bei der Darstellung der Knochenkohle, gewonnen. Es fand in früherer Zeit vielfach Verwendung als Volksheilmittel;
gegenwärtig gewinnt man daraus durch mehrfache Rektifikationen ätherisches Tieröl (Oleum animale aetherum).
Tieröl
(Hirschhornöl, Knochenöl, Franzosenöl) entsteht bei trockner Destillation stickstoffhaltiger tierischer Substanzen, besonders der Knochen, [* 5] ist dunkelbraun bis schwarz, dicklich, riecht durchdringend widerwärtig, empyreumatisch, ist leichter als Wasser, löslich in Alkohol, reagiert alkalisch, gibt an Alkalien Blausäure und Phenol, an Säuren organische Basen (die Pyridinbasen, auch Äthylamin etc.) ab und liefert bei wiederholter Rektifikation ein farbloses Öl (Dippels Öl), welches bald wieder gelblich oder braun wird. Dies war als Oleum animale aethereum offizinell; man benutzte es früher gegen Typhus, als Wurmmittel und zu Einreibungen. Mit 3 Teilen Terpentinöl bildet es das Oleum contra Taeniam Chaberti, ein altes Bandwurmmittel.