Dioskurĭdes,
Pedanius, besser als
Dioskorides, griech.
Arzt, geb. im 1. Jahrh. n. Chr.
zu Anazarbus in Cilicien, durchreiste im Gefolge röm. Kriegsheere viele
Länder und sammelte dabei auf dem Gebiete der Kräuterkunde einen großen Schatz von
Beobachtungen und Kenntnissen. In seinem
Werke
«De materia medica» faßte er die gebräuchlichen einfachen
Arzneimittel zusammen. Im 7. oder 8. Jahrh. wurden zwei aus
ältern größern Werken entlehnte
Schriften, nämlich «Alexipharmaca», von den
Giften und deren Gegengiften,
und «Theriaka», vom
Biß giftiger
Tiere und den Heilmitteln dagegen, hinzugefügt; für wahrscheinlich echt hält Häfer die
Schrift «Euporista», von den leicht zu erhaltenden Heilmitteln. Fast 17 Jahrhunderte
hindurch behauptete Dioskurides
eine ziemlich unbestrittene
Autorität in der
Botanik und Arzneimittellehre, und
noch gegenwärtig steht er bei den
Orientalen in Ansehen. Eine berühmte Handschrift des Dioskurides
aus dem 5. Jahrh.
(mit Abbildungen) besitzt die
Wiener Hofbibliothek. Die beste
Ausgabe hat
Sprengel (griechisch und lateinisch, 2 Bde., Lpz.
1829‒30, in Kühns «Medici graeci») geliefert.