Dioscorĕa
L.
(Yamswurzel),
Gattung aus der
Familie der Dioskoreaceen, tropische, ausdauernde
Schlingpflanzen mit knolligem,
fleischigem
Rhizom,
[* 2] rankenden
Stengeln, abwechselnden, gestielten, meist herzförmigen Blättern, kleinen,
in
Ähren oder
Trauben gestellten
Blüten und dreifächerigen, sechssamigen
Kapseln.
[* 3] Von den zahlreichen
Arten werden mehrere
wegen der fleischigen, mehlreichen
Knollen
[* 4] in den
Tropen angebaut, besonders Dioscorea
alata L., welche die
Yamswurzel
(Igname) liefert.
Diese hat einen geflügelten Stengel, [* 5] 14-16 cm lange, pfeilförmige Blätter und unscheinbare gelbliche Blüten. Sie wird in vielen Varietäten kultiviert; ihr Vaterland ist nicht bekannt, doch scheint sie sich vom Indischen Archipel und der Südspitze Ostindiens aus verbreitet zu haben. Sie gelangte zuerst nach der Ostküste Afrikas, dann nach der Westküste und von dort nach Amerika. [* 6] Yam heißt in der Negersprache von Guinea essen. Die Knollen sind mannigfach gestaltet, erreichen ein Gewicht von 15-20 kg, sind zwar weniger schmackhaft als Bataten, bieten aber wegen ihres Gehalts an Stärkemehl ein sehr wichtiges Nahrungsmittel. [* 7]
Sie haben sämtlich weißes
Fleisch und geben daher auch ein weißes
Stärkemehl, während die
Knollen andrer
Arten, wie Dioscorea
sativa
L. (Dioscorea
deltoides
Wall.), Dioscorea
pentaphylla L., Dioscorea
bulbifera
L. und Dioscorea
aculeata L., sämtlich auf dem
Indischen
Archipel und in
Ostindien
[* 8] heimisch, gelbe oder rote
Knollen haben und ein durch
Wasser nicht zu entfärbendes gelbes oder rotes
Stärkemehl liefern.
Knollen von Dioscorea
sativa L. enthielten 22,6
Stärkemehl, 0,25
Zucker,
[* 9] 6,5
Cellulose, 2,9
Pektin, 67,6
Wasser (Eiweißstoffe sind nicht bestimmt). Dioscorea
Batatas
Decaisn. (s. Tafel
»Nahrungspflanzen
[* 10] I«)
[* 11] wird in
China
[* 12] und
Japan kultiviert, und man hat
auch versucht, sie in
Europa
[* 13] einzuführen.
Die
Knollen von Dioscorea
japonica
Thunb. enthielten 2,4-2,5 eiweißartige
Stoffe, 13-16,8
Stärkemehl, 4-1,5
Cellulose, 0,2-0,3
Fett,
1,8-1,9
Salze, 82,6 bis 77
Wasser. Die Yams halten sich lange und sind deshalb zur Verproviantierung von
Schiffen geeignet; man zerschneidet sie auch in
Scheiben und trocknet diese. Einige
Arten enthalten in den
Knollen einen bittern
und scharfen
Stoff, der
vor der Verwendung als
Nahrungsmittel durch
Waschen,
Kochen oder
Rösten entfernt werden muß.
Bei uns kultiviert man einige
Arten in
Gewächshäusern.