malerische Schaustellung, bei welcher die nach den Tageszeiten wechselnde
Beleuchtung
[* 2] durch künstliche Lichteffekte nachgeahmt
und das Ganze wohl auch durch erscheinende und verschwindende
Staffage belebt wird. Eine derartige Schaustellung
gab zuerst
Daguerre 1822 in
Paris.
[* 3] Die Einrichtung ist folgende. Ein möglichst durchsichtiger
Stoff, z. B.
Schirting, ist auf
beiden Seiten mit dem nämlichen
Objekt, z. B. einer
Landschaft, bemalt, und zwar zeigt die eine Seite dasselbe so, wie es
bei auffallendem
Lichte, die andre, wie es bei derDämmerung oder auch beim Mondschein sich zeigen würde.
Dieses Doppelbild wird in einen
Rahmen gespannt, welcher einem
Fenster gegenübersteht, das durch mehrere
Läden verschlossen
werden kann, und über welchem ein andres
Fenster befindlich ist, dessen
Licht
[* 4] aber durch eine Scheidewand verhindert ist,
auf die hintere Seite des Gemäldes zu fallen. Dagegen werden die durch das zweite
Fenster hereinfallenden
Lichtstrahlen durch einen gehörigen
Orts angebrachten
Spiegel
[* 5] so reflektiert, daß sie die vordere Seite des Gemäldes beleuchten
können.
Hat nun der Zuschauer diese eine Zeitlang beschaut, so wird mittels eines
Mechanismus ein sich geräuschlos auf zwei
Schienen
bewegender
Schirm in der
Weise zwischen den
Spiegel und das Gemälde gebracht, daß die durch das obere
Fenster hereinfallenden und durch den
Spiegel reflektierten Lichtstrahlen die vordere Seite des Gemäldes nicht mehr treffen
können. Da gleichzeitig die das untere
Fenster verschließenden
Läden geöffnet werden, so kann das
Bild nun bei direkt durchfallendem
Licht betrachtet werden, und indem man das
Licht durch farbige
Gläser gehen läßt, erzielt man noch einen
beliebigen Farbenton, z. B.
Morgen- und
Abendröte. In
Deutschland
[* 6] hat namentlich
Gropius in
Berlin
[* 7] das Diorama zu hoher Vollkommenheit
gebracht.