Diópter
(griech., Diopter
lineal),
Lineal aus
Messing, mitunter auch von
Ebenholz, zum
Messen von
Winkeln und
Richtungen,
besteht aus zwei Teilen, dem
Okular und dem
Objektiv, welche in der
Regel durch ein
Lineal fest miteinander verbunden sind, wie
in
[* 1]
Fig. 2; in einzelnen
Fällen stehen sie aber auch lose nebeneinander
[* 1]
(Fig. 1). Das
Okular hat ein Schauloch oder eine Schauritze
a, durch die man nach dem
Objektiv hin, welches mit einem
Pferdehaar c oder einem feinen
Faden
[* 2] versehen
ist, visiert.
Die beiden
Flügel
(Okular und
Objektiv) sind zum
Umschlagen mittels
Scharnieren an dem
Lineal befestigt. Da der
Spalt und das
Haar
[* 3] eine zur
Grundfläche des
Lineals senkrechte Visierebene bestimmen sollen, so müssen sie in lotrechter
Ebene liegen,
wenn das Diópter
auf einer wagerechten
Fläche ruht.
Manche Diópter
sind so eingerichtet, daß sich in jedem
Flügel
Okular und
Objektiv
zugleich befinden. Solche Einrichtungen geben zwei Visierlinien nach entgegengesetzten, aber parallelen
Richtungen.
Die runden Schaulöcher geben eine größere
Schärfe der Visur als
Spalten. Diopter
vorrichtungen sind stets unvollkommene
Visierapparate, wo es darauf ankommt, in der
Ferne liegende
Punkte zu fixieren, wie in der Vermessungskunst.
Man ist deshalb in der neuern Zeit von dem Diopter
lineal als Hilfsinstrument bei der Meßtischaufnahme abgegangen und zu
der mit Visierfernrohr nebst
Fadenkreuz und
Distanzmesser versehenen, sonst auf dem
Prinzip des Diopter
lineals fußenden
Kippregel
[* 4] geschritten; s.
Aufnahme, topographische.
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Diopter.
Fig. 2. Diopter. ]