Diokles
,
demokratischer Parteiführer in
Syrakus
[* 2] zur Zeit des
Peloponnesischen
Krieges, der die grausamen
Beschlüsse des
Volks gegen die athenischen Kriegsgefangenen im Herbst 413 veranlaßte. Er gewann nachher die Führerschaft
in
Syrakus, als sein aristokratischer Gegner Hermokrates seit 412 in
Kleinasien an der Seite der Spartiaten gegen die
Athener
kämpfte, und setzte eine neue
Verfassung durch, die dem
Demos politisch das Übergewicht sicherte, indem
alle obrigkeitlichen
Ämter von jetzt an nicht nach der Tüchtigkeit der Bewerber, sondern durchs Los verteilt werden sollten.
Zugleich veranlaßte er strenge Sittengesetze. Als Diokles
409 in Kämpfen gegen die Karthager bei
Himera eine wenig glänzende
Rolle gespielt, selbst die
Bestattung der gefallenen
Krieger verabsäumt hatte, erzielte die Gegenpartei
seine zeitweilige
Verbannung. Bei seinem
Tode gestand ihm die Gemeinde Heroenehren zu.
Holm («Geschichte
Siciliens», Bd. 2, S.
78, Lpz. 1874) nimmt an, daß der Demokrat Diokles
und der Gesetzgeber Diokles zwei
verschiedene
Personen gewesen seien, die nur die Sage vermengt habe.
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