Diogo
Bernardes, portug. Dichter, vor 1540 zu
Ponte da
Lima
[* 2] geboren, von adliger Herkunft, lebte meist auf dem Land,
schloß sich als Dichter der eben aufgekommenen »neuen
Schule«
Sâ e
Mirandas an, welche die poetischen
Formen der
Italiener in
Portugal
[* 3] einführte, und besang namentlich die
Reize seiner
ländlichen
Heimat in schlichten und innigen
Hirtengedichten und
Elegien. 1576 begleitete
er den
Gesandten des
Königs
Sebastian,
Pedro de Alcaçova Carneiro, nach
Madrid;
[* 4] zwei
Jahre später nahm
er an dem unglücklichen
Feldzug in
Afrika
[* 5] teil, wo er in der
Schlacht bei
Alkazar in Gefangenschaft geriet.
Nach seiner
Heimkehr erhielt er von
Philipp II. ein kleines Hofamt, das er bis zu seinem
Tod 1605 verwaltete.
Eine Sammlung seiner
Eklogen und
Episteln erschien unter dem
Titel: »O
Lima« (Lissab. 1596, 3 Bde.,
u. öfter; zuletzt 1820).
Ferner hat man von ihm:
»Flores de
Lima« (Lissab. 1597 u. öfter) und
»Varias rimas ao bom
Jesus«
(das. 1594 u. öfter, zuletzt 1770). -
Sein
Bruder Agostinho
Bernardes
Pimenta, mehr bekannt unter seinem
Klosternamen
Frei Agostinho
de
Cruz (1540-1619),