Dinkelsbühl
,
unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Mittelfranken, an der
Wörnitz und an der
Linie
Nördlingen-Dombühl
der
Bayrischen Staatsbahn, 435 m ü. M., im fruchtbaren Virngrund,
von
Mauern und
Türmen umgeben, hat eine evangelische und eine kath.
Pfarrkirche und (1880) 5286 Einw. (1731 Katholiken), die
Streichgarnspinnerei, Fabrikation von
Woll- und
Strumpfwaren,
Bürsten und
Pinseln, Arrasgarn, Holzleisten und
Lebkuchen, ferner
Bierbrauerei,
[* 2]
Färberei und
Gerberei betreiben. Dinkelsbühl
ist Sitz eines Bezirksamtes und eines Amtsgerichts, hat eine
Latein- und
Real- und eine Korbflechtschule. - Dinkelsbühl
war anfangs ein Bauernhof; von würzburgischen
Mönchen ward das Karmeliterkloster
erbaut, um das sich ein
Flecken bildete, der zuerst 1151 erwähnt wird. 1305 erhielt Dinkelsbühl
von
Albrecht I. gleiche
Rechte mit
Ulm,
[* 3] und 1351 wurde es als Reichsstadt nochmals anerkannt. 1387 empörten sich die
Bürger gegen den harten,
aus 30
Patriziern bestehenden
Rat, worauf 12
Bürger aus den 6
Zünften zu Ratsherren und von ihnen ein
Bürgermeister gewählt
wurde. 1524 wurde die
Reformation eingeführt. Während des Dreißigjährigen
Kriegs hatte Dinkelsbühl
durch die
Schweden
[* 4] wie durch die
kaiserlichen
Truppen viel zu leiden. 1802 verlor die Stadt die Reichsunmittelbarkeit und kam an Kurbayern, 1804 an
das preußische
Fürstentum
Ansbach,
[* 5] 1806 mit diesem an
Frankreich und dann wieder an
Bayern.
[* 6] Dinkelsbühl
ist Geburtsort des Jugendschriftstellers
Chr. v.
Schmid (gest. 1854), dem 1859 auf dem
Markte daselbst ein ehernes Standbild errichtet wurde.