Dinkel
(Dinkelweizen), Getreideart, s. Spelz.
273 Wörter, 1'876 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(Dinkelweizen), Getreideart, s. Spelz.
Nebenfluß der Vechte, entspringt im westfälischen Kreis Koesfeld, durchfließt den Kreis Ahaus und mündet nach 75 km langem Lauf bei Neuenhaus.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
oder Spelz, diejenigen Weizenarten, bei welchen die Hülse oder Spelze des Korns sich in der Reife von diesem nicht löst und die Ährchen getrennt an der Halmspindel stehen. Man baut davon drei Gattungen an: 1) Den eigentlichen Dinkel oder Spelz, Triticum spelta L., das charakteristische Brotgetreide der Schwaben und Alamannen, sonst wenig verbreitet; er kommt ungegrannt (muticum, s. Tafel: Getreidearten, Fig. 9 a b) und gegrannt (aristatum, Fig. 10 a, b) vor und liefert ein gelbliches Feinmehl, das demjenigen des Weizens nachsteht, seine Bodenansprüche sind geringer als die des letztern. 2) Den Emmer, Triticum amyleum Ser. (Triticum dicoccum Schrank, Fig. 11 a. b), dessen Körner in Italien, der Schweiz, in Schwaben, in der Pfalz vorzugsweise zu Gries oder Graupen verarbeitet werden; er wird nur gelegentlich angebaut. 3) Das Einkorn oder Peterskorn, Triticum monococcum L. (Fig. 12 a b), das in jedem Ährchen nur ein einziges Korn trägt, für rauhe Gebirgsgegenden (Schwarzwald, Schweiz, Westfrankreich) geeignet, mit hartem Stroh, schlechtes Mehl liefernd, daher ebenfalls vorzugsweise zu Suppengraupen verwendet. Das Gewinnen der Körner der Dinkelarten aus den Spelzen geschieht auf der Mühle und heißt Schälen oder Gerben. Wo der Weizen gerät, lohnt der Anbau des Dinkel nicht. Unreifer Spelz in geschältem Zustande wird unter dem Namen Grünkorn als Suppengemüse (Graupen) gebraucht.
linker Nebenfluß der Vechte, entspringt im Kreise Ahaus des preuß. Reg.-Bez. Münster, tritt unterhalb Gronau in die niederländ. Provinz Oberyssel, dann oberhalb Lage wiederum auf preuß. Boden und mündet nach 75 km nördl. Laufes unterhalb Neuenhaus.