Titel
Dinkel
oder
Spelz, diejenigen Weizenarten, bei welchen die Hülse
[* 2] oder
Spelze des
Korns sich in der Reife von diesem
nicht löst und die
Ährchen
[* 3] getrennt an der Halmspindel stehen. Man baut davon drei Gattungen an: 1)
Den eigentlichen Dinkel
oder
Spelz,
Triticum spelta L., das charakteristische Brotgetreide der
Schwaben und
Alamannen, sonst wenig
verbreitet; er kommt ungegrannt (muticum, s.
Tafel: Getreidearten,
[* 1]
Fig. 9
a b) und gegrannt (aristatum,
[* 1]
Fig. 10
a, b)
vor und liefert ein gelbliches Feinmehl, das demjenigen des Weizens nachsteht, seine Bodenansprüche sind geringer als die
des letztern.
2) Den Emmer, Triticum amyleum Ser. (Triticum dicoccum Schrank, [* 4] Fig. 11 a. b), dessen Körner in Italien, [* 5] der Schweiz, [* 6] in Schwaben, in der Pfalz vorzugsweise zu Gries oder Graupen verarbeitet werden; er wird nur gelegentlich angebaut.
3) Das Einkorn oder Peterskorn,
Triticum monococcum L.
[* 1]
(Fig. 12
a b), das in jedem
Ährchen nur ein einziges
Korn trägt, für
rauhe Gebirgsgegenden
(Schwarzwald,
Schweiz, Westfrankreich) geeignet, mit hartem
Stroh, schlechtes Mehl
[* 7] liefernd, daher ebenfalls
vorzugsweise zu Suppengraupen verwendet. Das Gewinnen der
Körner der Dinkel
arten aus den
Spelzen geschieht
auf der Mühle und heißt Schälen oder Gerben. Wo der Weizen gerät, lohnt der Anbau des Dinkel
nicht. Unreifer
Spelz in geschältem
Zustande wird unter dem
Namen Grünkorn als Suppengemüse
(Graupen) gebraucht.