Dinant
(spr. -nāng), Hauptstadt eines Arrondissements in der belg. Provinz Namur, rechts an der Maas und an der Eisenbahn von Namur nach Givet, hat, da sie malerisch zwischen terrassierten steilen Felsen und der Maas eingeklemmt liegt, nur eine einzige schmale Straße, die sich nur einmal zu einem kleinen Marktplatz erweitert. Auf der Höhe über der Maas liegt die Citadelle, 1530 vom Bischof von Lüttich, Eberhard v. d. Mark, erbaut. Die Stadt hat 11 Kirchen (darunter die gotische Liebfrauenkirche aus dem 13. Jahrh., mit 68 m hohem Turm) und (1884) 6773 Einw., welche nicht unbedeutende Industrie (Papier, Leder, Messer, Eisen- und ehemals berühmte Kupferwaren, Hüte, Baumwollwaren) und einigen Handel treiben. In Ruf stehen die Couques de Dinant, eine Art Lebkuchen aus Spelzmehl und Honig. Dinant hat ein Athenäum, eine höhere Knabenschule und ein Tribunal. Unter den sonderbar gestalteten Felsen der Umgebung zeichnet sich der Roche Bayard aus. - Dinant, eine der ältesten Städte Belgiens, wurde 981 durch Otto III. der Kirche zu Tongern gegeben, 1466 vom Herzog Philipp dem Kühnen von Burgund und 1554
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von den Franzosen unter dem Herzog von Nevers im Sturm und wieder 1675 von ihnen erobert, dann 1703 nebst dem nahen Bouvignes geschleift und von Jourdan abermals genommen und wieder geschleift. Die jetzigen Festungswerke wurden seit 1815 errichtet.