Dilthey
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Wilhelm, Philosoph, geb. zu Biebrich [* 2] am Rhein. Er studierte histor. und philos. Wissenschaften in Heidelberg [* 3] und Berlin [* 4] und habilitierte sich sodann, nachdem er kurze Zeit als Adjunkt am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin thätig gewesen war, an der dortigen Universität. 1866 wurde er als ord. Professor der Philosophie nach Basel, [* 5] 1868 nach Kiel, [* 6] 1871 nach Breslau [* 7] und 1882 nach Berlin berufen, wo er auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde. Nach der Mitwirkung bei der Publikation «Aus Schleiermachers Leben in Briefen» (4 Bde., Berl. 1860–63) erschien «Leben Schleiermachers» (Bd. 1, ebd. 1870) und «Einleitung in die Geisteswissenschaften» (Bd. 1, Lpz. 1883), worin eine Grundlegung für das Studium der Gesellschaft und Geschichte zu geben versucht wird.
Unter Ablehnung jeglicher Metaphysik soll durch das Zusammenwirken der Psychologie und der Gesellschafts- und Geschichtswissenschaft auf erkenntnistheoretischer Grundlage sich ein Zusammenhang der Geisteswissenschaften neben den Naturwissenschaften aufbauen. Weitere Schriften D.s sind: «Das Schaffen des Dichters, Bausteine zu einer Poetik» (in den «Philos. Aufsätzen»; zu Ehren E. Zelters, Lpz. 1887);
«Über die Möglichkeit einer allgemeingiltigen pädagogischen Wissenschaft» (in den ¶