Titel
Dillingen
,
1) unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Schwaben, in freundlicher Gegend an der
Donau, 354 m ü. M.,
an der
Linie
Ingolstadt-Neuoffingen der
Bayrischen Staatsbahn, hat ein altes
Schloß (ehemals
Residenz der
Bischöfe von
Augsburg,
[* 2] jetzt Amtssitz), ein
Kapuziner- und ein
Franziskaner-Nonnenkloster, 6
Kirchen, Bierbrauerei,
[* 3]
Obst- und
Hopfenbau und (1880) 5452 Einw. (426
Evangelische); in
Garnison das 2. Chevauleger-Regiment, im benachbarten Dorf Schretzheim
eine große Leinenspinnerei,
Weberei
[* 4] und Bindfadenfabrik. Dillingen
ist Sitz eines Bezirksamts und eines Amtsgerichts, es hat
eine königliche
Studienanstalt
(Gymnasium und lateinische
Schule), ein Klerikalseminar, eine
Kreis-Taubstummenanstalt für Mädchen
und ein Waisenhaus. Die ehemalige
Universität von Dillingen
, welche, vom
Bischof von
Augsburg,
Otto von
Truchseß-Waldburg,
gestiftet, 1564 in die
Hände der
Jesuiten kam und ein hauptsächlicher Sitz der
Polemik gegen den
Protestantismus war,
wurde 1804 aufgehoben. In der
Nähe der Karolinenkanal, welcher die Donaufahrt zwischen
Lauingen und Dillingen
abkürzt. - Im
Mittelalter
residierten in Dillingen
Grafen, als deren erster Hugbald (gest. 909) erscheint.
Schweden und Norwegen

* 5
Schweden.
Einer seiner Nachkommen,
Hartmann I. (gest. 1121), erwarb durch
Erbschaft die
Grafschaft
Kyburg und ist ein Vorfahr des
Königs
Rudolf von
Habsburg.
Graf
Hartmann IV. von Dillingen
setzte 1258 seinen gleichnamigen Sohn,
Bischof von
Augsburg,
zum
Erben seiner
Güter ein, welcher sie dem
Hochstift vermachte. 1488 ward Dillingen
Residenz der
Bischöfe von
Augsburg. 1632 und 1648 ward
es von den
Schweden,
[* 5] 1702 von den Österreichern, von den
Franzosen eingenommen. 1803 kam es
mit dem Gebiet des
Hochstifts an
Bayern.
[* 6] Bei Dillingen
endete das
Gefecht von
Wertingen, indem
Murat die
Österreicher in die
dortigen
Sümpfe drängte. -
2) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Trier, [* 7] Kreis [* 8] Saarlouis, an der Prims und der Eisenbahn Saarbrücken-Trier, mit kath. Kirche, Eisenhüttenwerk, Fabrik für Kesselblech und Panzerplatten (1800 Arbeiter) und (1880) 3145 Einw.