Dilemma
(griech., »doppelte oder zweiteilige Annahme«),
in der
Logik der hypothetisch disjunktive
Schluß nach aufhebender Form (modo tollente), d. h. eine Form der Widerlegung,
vermöge deren man zeigt, daß die zu widerlegende
Annahme nur in zwei besondern
Formen oder
unter zwei
besondern Voraussetzungen bestehen bleiben könne, daß aber keine von diesen möglich sei oder zutreffe. Die
Formel des Dilemma
lautet:
Wenn a wäre, so wäre
b oder c; nun ist weder b noch c, also ist auch a nicht. Dasselbe heißt auch »gehörnter
Schluß« (syllogismus cornutus), weil mit der Doppelannahme des
Obersatzes der Gegner gleichsam zwischen die
Hörner genommen
wird.
Hat der
Obersatz im
Prädikat mehr als zwei (drei, vier, viele)
Glieder,
[* 3] so entsteht das Tri-, Tetra-,
Polylemma. Als
Trugschluß
wird derselbe häufig von den
Sophisten gebraucht. Im gewöhnlichen
Leben bezeichnet man mit Dilemma
jedes
Verhältnis,
das zwei gleich schwierige Möglichkeiten eröffnet, uns vor die
Wahl zwischen zwei gleich unangenehmen
Dingen stellt.