Titel
Diez
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1) Robert, Bildhauer, geb. zu Pößneck (Sachsen-Meiningen), besuchte das Gymnasium in Meiningen und bezog 1863 die Akademie in Dresden, war von 1867 an im Atelier Schillings und arbeitete seit 1872 selbständig. Später machte er Reisen nach Paris und Italien. Seine bis jetzt geschaffenen Hauptarbeiten sind: ein Cyklus allegorischer Statuetten in mittelalterlichem Kostüm (1871), zwei Kamingruppen in Bronze, die Statuen des Oberon und der Titania (Hoftheater in Dresden), die Statue Heinrichs des Erlauchten für die Albrechtsburg in Meißen (1878), der mit überaus glücklichem Humor und großer Gewandtheit dargestellte Gänsedieb, als Brunnenfigur in Bronze 1880 in Dresden aufgestellt, und die Gruppe: Heimkehr des Sohns an dem von Breymann (gest. 1878) unvollendet hinterlassenen Braunschweiger Landesdenkmal.
2) Wilhelm, Genremaler und Illustrator, geb. zu Baireuth, bezog schon mit 14 Jahren die Akademie in München, wo er bis 1856 seine Studien machte, und war eine Zeitlang Schüler von Piloty, mit dessen Anschauungen er sich aber nicht vertraut machen konnte. Seine erste Arbeit, die ihm einen ehrenvollen Namen erwarb, waren Illustrationen zu Schillers «Dreißigjährigem Krieg», die ein gründliches Studium der damaligen Zeit verrieten und sehr lebendig, fast in der Weise Wouwermans komponiert waren.
Ähnliche treffliche Illustrationen lieferte er für die «Fliegenden Blätter», für das Werk «Aus deutschen Bergen» (2. Aufl.: «Unser Vaterland»),
für Hesekiels «Buch vom Grafen Bismarck» (Bielef. 1869 u. öfter) u. a. 1872 wurde er Professor an der Münchener Akademie. D. malte mehrere treffliche Genrebilder, meistens von kleiner Dimension und in der Weise Meissoniers, z. B.: die Marodeure, der Hinterhalt (1873), Reisegesellschaft im 17. Jahrh. in einem elenden Dorf (1874, ein kleines Meisterwerk von Komposition und Kolorit), bei der Marketenderin (1876), zwei Reiter vor einer Schenke, 1879 auf der Münchener Ausstellung der ebenfalls sehr gerühmte Pferdemarkt und Excellenz auf Reisen. In seinem Bild: aus dem 16. Jahrhundert gibt er ein ganzes wahrheitsgetreues Stück Kulturgeschichte. ¶