Dietsch,
Rudolf, Philolog und Historiker, geb. 16. März 1814 zu Mylau im Vogtland, vorgebildet zu Zeitz, studierte 1832-36 unter Hermann in Leipzig, wurde 1836 Lehrer an der lateinischen Hauptschule in Halle, 1837 am Gymnasium zu Hildburghausen, 1840 Oberlehrer in Grimma, 1861 Direktor in Plauen, 1866 Rektor und erster Professor in Grimma, legte 1872 sein Amt nieder und starb 29. Dez. 1875 in der Irrenanstalt zu Stötteritz bei Leipzig. Von seinen philologischen Leistungen sind die Ausgaben von Eutrop, Herodot, Ciceros ausgewählten Briefen, Nepos ohne besondern Wert; bedeutender sind die des Sallust (Leipz. 1843-46, 2 Bde.; neue Rezension 1859; Textausgabe, 4. Aufl. 1874; Catilina mit Anmerkungen, 1864). Am bekanntesten ist er jedoch durch seine Geschichtsbücher: das »Lehrbuch der Geschichte« (3 Bde., Leipz. 1847-51 u. öfter), den »Grundriß der Geschichte« (das. 1854, 3 Tle.; 9. Aufl., bearbeitet von G. Richter, 1883 ff.) und den »Abriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte« (5. Aufl., das. 1882). Von 1848 bis 1862 war er Mitredakteur der »Jahrbücher für Philologie und Pädagogik«.