Dietrichson,
Lorents Henrik Segelcke, norweg. Kunst- und Litterarhistoriker und Dichter, geb. zu Bergen, studierte in Christiania und machte sich schon damals durch witzige Studentenlieder, die 1859 unter dem Titel: »Samfundsviser og Sange af Jörgen Latiner« gesammelt erschienen, einen Namen. Nachdem er einige Zeit auf den Bibliotheken Schwedens gearbeitet u. die litterarhistorische Schrift »Om Läredigtet i Nordens poetiske Litteratur« (1860) veröffentlicht hatte, erhielt er 1861 eine Anstellung als Dozent an der Universität Upsala, wurde 1866 zum Amanuensis beim Nationalmuseum, 1868 zum Professor an der Akademie der Künste zu Stockholm ernannt und wirkte später auch einige Jahre (1870-73) an der Gewerbeschule daselbst. Seit 1875 bekleidet er die außerordentliche Professur der Kunstgeschichte an der Universität zu Christiania, wo er zugleich erster Direktor der Nationalgalerie, der
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Kupferstichsammlung und des Kunstgewerbemuseums ist, durch dessen Mitbegründung er dauernden Einfluß auf die nordische Kunstentwickelung ausgeübt hat. Wiederholte Studienreisen führten ihn nach Italien (1862-65 fungierte er als Konsulatssekretär in Rom), Griechenland, Kleinasien, Ägypten, Rußland etc. Von seinen Werken verdienen namentliche Hervorhebung: »Indledning i Studiet af Sveriges Litteratur i vort Aarhundrede« (Kopenh. 1862);
»Omrids af den norske Poesies Historie« (das. 1866-69, 2 Bde.);
»Det Skönas Verld. Estetikens och Konsthistoriens Hufvudläror« (Stockh. 1860-70);
»Från min Vandringstid« (das. 1873-75, 3 Bde.);
»Christusbilledet« (Kopenh. 1880);
»Antinoos, eine kunstarchäologische Untersuchung« (Christiania 1884);
»Fra Kunsten's Verden« (Kopenh. 1885).
Außerdem verfaßte er Monographien über Runeberg (Stockh. 1864) und Tidemand (1878-79),
mehrere Schauspiele (»En Arbetare«, »Karl Folkunge« etc.),
die Dichtung »Kivleslåtten« (1879) und zahlreiche kritische und kunsthistorische Aufsätze in norwegischen, schwedischen und deutschen Zeitschriften. 1875-76 gab er eine »Tidskrift for Konst och Konstindustri« in Stockholm heraus. Dietrichson ist seit 1862 mit der norwegischen Malerin Mathilde Bonnevie (geb. zu Christiania) verheiratet, die ihn auf seinen Reisen begleitete.