Dietikon
(Kt. und Bez. Zürich).
394 m. Gem. und grosses Pfarrdorf im Limmatthal, an der
Reppisch und an der Strasse
Zürich-Baden, 11 km
w. Zürich.
Station der Linie
Zürich-Brugg u. der elektrischen Strassenbahn Dietikon
-Bremgarten. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Gemeinde: 274
Häuser, 2613 Ew., wovon 1203 Reform. u. 1410 Kathol.; Dorf: 261
Häuser, 2553 Ew. Etwas
Weinbau, Viehzucht. Weitaus bedeutender ist die industrielle Tätigkeit: 14 Fabrikbetriebe, worunter ein Elektrizitätswerk
(750 HP), eine Baumwollspinnerei mit 300 Arbeitern, eine Seidenspinnerei, zwei Zementwaarenfabriken, eine Ziegelei etc. Steinbeil
im Ruchlig, Kupferbeil in der Senne, Bronzeschwert im
Schächli, hinter der
Mühle unter der Widmenhalde; Gräber
mit
Urnen in der Kiesgrube unter der Widmenhalde; nw. vom Dorf Flachgrab aus der Eisenzeit.
Das heutige Dorf Dietikon
steht fast gänzlich auf den Trümmern einer einstigen römischen Siedelung, deren Ueberreste namentlich
beim Bahnhof in grosser Zahl noch vorhanden sind. Im Basi stand ein römischer
Tempel; römische Niederlassung auch n.
vom Dorf, bei Ziegel-Aegerten, wo die ehemalige
Römerstrasse vorbeizog. Alemannengrab.
Schloss
Schönenwerd. Die bis 1899 in
Dietikon
bestehenden getrennten reformierten und katholischen
Schulen seit dem Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes mit einander
verschmolzen.
Das Bestehen eines Vasallengeschlechtes und einer Burg dieses Namens kann nicht erwiesen werden. Der
Ort früher Detikon,
Dietigkon, Dietinchon, Dietinkon geheissen. Im 13. Jahrhundert traten die
Grafen von
Habsburg verschiedene
ihrer hiesigen
Güter an das Kloster
Wettingen ab, dem sie 1259 mit Ausnahme der hohen Gerichtsbarkeit und der Hoheitsrechte
über die Kirche ihre
Höfe,
Güter und die niedere Gerichtsbarkeit verkauften. Die Hoheitsrechte gingen mit der Eroberung
des
Aargaus durch die
Eidgenossen 1415 an diese über. Der
Ort stand bis 1798 unter dem Regimente des Landvogtes
von
Baden. 1798-99 litt Dietikon
stark unter dem Durchzug der Franzosen.
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