Diekirch,
Stadt und Hauptort eines Distrikts (1159 qkm, 68886 E.)im Großherzogtum Luxemburg, 28 km von Luxemburg, in reizender Gegend links von der zur Mosel gehenden Sauer (Sure) und am Fuße des Herren- und Schützenbergs, an den Linien Ettelbrück-Diekirch (4,1 km) der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Diekirch-Wasserbillig-Grevenmacher (Prinz Heinrichbahn, 55 km) und der Nebenlinie Diekirch-Vianden (13,8 km) der Luxemb. Kantonaleisenbahn, hat (1890) 3500 kath. E., Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Bezirksgericht;
alte (9. Jahrh.) Kirche, neue stattliche St. Lorenzkirche in roman. Stil mit einer Pietas von Achtermann;
ein großherzogl. Gymnasium (seit 1891, Direktor Dr. Müllendorfs, 9 Lehrer, 7 Klassen, 230 Schüler), verbunden mit Knabenpensionat, Privaterziehungsinstitut für junge Mädchen und Pensionat, geleitet von Schwestern der christl. Lehre;
große Aktienbrauerei, bedeutende Dampfsägen, Ziegeleien und lebhaften Handel mit Tuch und Leder. - Die Herrschaft Diekirch gehörte früher der mächtigen Familie von Esch an der Sauer;
Robert von Elch trat 1221 einen Teil davon an Wallram, den Grafen von Luxemburg, ab;
1266 verkaufte Gottfried von Esch den übrigen Teil an Heinrich von Luxemburg.
Johann der Blinde ließ 1330 Diekirch mit Befestigungen umgeben, die jetzt beseitigt sind.