Anton, Genremaler, geb. in Wiesbaden, erlernte zuerst in Straßburg, dann in Paris unter Pradier
die Bildhauerkunst. Seit 1856 wandte er sich jedoch der Malerei zu, erst auf der Düsseldorfer Akademie,
dann im Atelier R. Jordans. 1864–70 setzte Dieffenbach seine Studien in Paris fort; seit 1871 lebt er in Berlin. Seine Stoffe sind gewöhnlich
dem Leben des Landvolks, dem Vogesenwald und der Kinderwelt entlehnt und gemütvoll durchgeführt. Seine bekanntesten Bilder
sind: Ein Tag vor der Hochzeit, Der Weihnachtsbaum, Die Verlobung, Leckerbissen, Neue Bekanntschaft (1882),
Schießunterricht (1883), Die Zuckerdüte (1888), Überraschung (1891).
Georg Christian, Liederdichter und theol. Schriftsteller, geb. zu Schlitz im Großherzogtum Hessen,
studierte 1840–43 zu Gießen Theologie, wurde 1847 Pfarrvikar in Kirchberg, später in Vielbrunn im Odenwalde und ist seit 1871 Oberpfarrer
in Schlitz. Er schrieb: «Kinderlieder» (Mainz 1852; 2. Aufl. 1873; ins
Holländische übersetzt; 50 Kinderlieder D.s, von Kern komponiert, erschienen in mehrern Auflagen in Mainz, 50 Lieder und Reime
D.s u. d. T. «Glückliche Kinderzeit»,
mit Bildern von Flinzer in 2. Aufl., Brem. 1885),
«Gedichte» (Berl. 1857; neue Aufl.
u. d. T. «Lied und Leben», Wolfenb.
1880),
«Aus vier Reichen. Gedichte» (Gotha
1887),
«In der deutschen Frühlingszeit. 17 Lieder aus 1870/71»
(Hannov. 1871),
«Aus dem Kinderleben» (1878; 2. Aufl. 1881; 2. Abteil.
1881),
«Fröhliche Jugend» mit Bildern von P. Mohn (1886),
«Nesthäkchens Zeitvertreib» (Brem. 1888),
«Für unsre Kleinen»,
illustr. Monatsschrift, Bd. 1–9
(Gotha 1884–93) und die Erbauungswerke: «Evang. Hausagende» (4. Aufl., Mainz 1878),
«Zum Geburtstag» (2. Aufl., Gotha 1877),
«Ein Hochzeitsstrauß. Aus Gottes Garten und von den Wiesen der Welt gesammelt» (Gotha
1874; 5. Aufl., Brem. 1888),
«Evang. Krankenblätter zur Unterstützung der Kranken-Seelsorge und zum Verteilen an Leidende»
(4 Hefte, Mainz 1868 fg.),
«Evang. Trostblätter» (ebd. 1877),
«Wort und Sakrament für Konfirmanden»
(4. Aufl., Brem. 1890),
«Bibelandachten» (4 Bde.,
Gotha 1879–84),
«Christl. Gedenkbuch» (3. Aufl., Wolfenb. 1891),
«Evang. Hausandachten» (Brem. 1883), mehrere Sammlungen von Predigten (Herborn 1885 u. 1886; Lpz. 1889) u.a.
Joh. Friedr., Chirurg, geb. zu Königsberg, studierte seit 1810 zu Rostock
und Greifswald Theologie, diente 1813–15 als freiwilliger reitender Jäger und studierte seit 1816 Medizin und Chirurgie erst
in Königsberg, dann unter Walther in Bonn. Nach Vollendung seiner Studien ging er 1822 nach Berlin und wurde 1830 dirigierender
Wundarzt an der Charité, 1832 außerord., 1840 ord. Professor und Direktor der chirurg.
Klinik. Er starb plötzlich im Operationssaale.
Neben der bedeutenden Fertigkeit, mit der Dieffenbach bei den gewöhnlichen Operationen das Messer handhabte, bekundete er auch sein
chirurg. Talent durch Verbesserung vieler alter und Erfindung mancher neuer Operationsmethoden, die besonders in das Gebiet
der plastischen und restituierenden Chirurgie gehören, wie die künstliche Bildung von Nasen, Lippen, Augenlidern,
Wangen u.s.w., der Muskelschnitt bei schielenden, bei Stammelnden. Dabei war er eifrig bemüht, die chirurg.
Technik soviel als möglich zu vereinfachen. Er schrieb: «Chirurg. Erfahrungen» (4 Abteil., Berl.
1829–34);
die Fortsetzung des Scheelschen Werks: «Die Transfusion des Blutes und die Infusion der Arzneien
in die Blutgefäße» (Tl. 1, ebd. 1828),
«Über die Durchschneidung der Sehnen und Muskeln» (ebd. 1841),
«Die Heilung des Stotterns»
(ebd. 1841),
«Über das Schielen und die Heilung desselben durch die Operation» (ebd. 1842),
«Die operative Chirurgie» (2 Bde.,
Lpz. 1844–48),
sein Hauptwerk, das mehrfach übersetzt wurde;
«Der Äther gegen den Schmerz» (Berl. 1847).
Seine «Vorträge in der chirurg. Klinik der königl.
Charité zu Berlin» wurden von C. Th. Meier (ebd. 1840) und französisch von Philips (ebd. 1840) herausgegeben.