Kreisstadt in der hess.
ProvinzStarkenburg, an der Gersprenz und an der
Eisenbahn von
Darmstadt
[* 2] nach
Aschaffenburg,
[* 3] in einer weiten
Ebene nördlich vor dem
Odenwald gelegen, hat ein
Amtsgericht, 2 freiherrliche
Schlösser, eine evangelische
und eine kath.
Kirche, ein schönes Stadthaus, eine Strafarbeitsanstalt für Arbeitsscheue und (1880) 4250 Einw.
(darunter 340
Evangelische und 169
Juden), welche Blechwarenfabrikation,
Rot- undWeißgerberei, Leinweberei
und
Töpferei betreiben; in der ehemaligen
Burg Stockau befindet sich jetzt eine bedeutende Stärkemehlfabrik. Dieburg ist römischen
Ursprungs, wie die aufgefundenen
Münzen,
[* 4] Aschenurnen u. dgl. und ein in der
Altstadt entdecktes
römisches Bad beweisen. Gegen Ende des 13. Jahrh. kam es an das Erzstift
Mainz
[* 5] und 1802 an
Hessen.
[* 6]
2) Kreisstadt im KreisDieburg, an der Gersprenz und der Linie Darmstadt-Aschaffenburg der Hess. Ludwigsbahn, hat (1890) 4493 E.,
darunter 710 Evangelische und 720 Israeliten, Post, Telegraph,
[* 8] Kreis- und Zollamt, Reste der alten Festungswerke, eine besuchte
Marien-Wallfahrtskapelle, eine Strafarbeitsanstalt; Blechwarenfabrikation, Gerberei, Schuhmacherei, Töpferei und Landwirtschaft.
Für den röm. Ursprung der Stadt sprechen die verschiedenen hier ausgegrabenen
Altertümer sowie ihre Lage an einer röm. Straßenkreuzung.