Dichtung,
im Maschinenwesen, s. Liderung.
241 Wörter, 1'874 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
im Maschinenwesen, s. Liderung.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Liderung oder Packung, das Mittel, um zwischen zwei Metallflächen einen dichten Abschluß herzustellen. Über die Dichtung von festen Rohrleitungen und im besondern von Dampfröhren s. Dampfleitung. Soll die Dichtung ein leichtes Öffnen des zwischen den Metallflächen hergestellten Verschlusses gestatten, was bei den Mannlochdeckeln der Dampfkessel, bei Verschlußdeckeln von Dampfkochgefäßen u. s. w. notwendig ist, so verwendet man als Dichtungsmaterial mit Talg getränkte Hanfzöpfe, Ringe oder Schnur aus vulkanisiertem Kautschuk, Blei, Pappe, mit Mennigkitt vermengtes Werg. Am schwierigsten ist die Dichtung von gegeneinander bewegten Metallflächen, wie der Kolben in Dampfcylindern, in Pumpen- und Gebläsecylindern sowie der Kolbenstange in der Stopfbüchse.
Vielfach bezeichnet man die Kolbendichtung als Liderung, während man bezüglich der Stopfbüchsen von der Packung spricht. Zur Kolbenliderung benutzt man umgelegte, mit Talg getränkte Hanfzöpfe, Lederstulpen (bei Pumpen), und in neuerer Zeit besonders selbstspannende Eisen- oder Bronzeringe in Verbindung mit einer ausreichenden Schmierung der gleitenden Teile. Die Ausführungsformen dieser Metalldichtungen für Kolben sind sehr zahlreich. Als Stopfbüchsenpackung dient meist Hanf und Talg, mit Speckstein (Talk) durchmengte Baumwollzöpfe, Asbestschnüre oder Kombinationen von Hanf, Baumwolle, Gummi und Asbest sowie die sog. Metallpackung. (S. Stopfbüchsen.) Die Dichtung von gegeneinander bewegten Flächen geschieht auch ohne jedes Dichtungsmaterial nur durch genaue Berührung der aufeinander gleitenden Flächen, wie sie durch Aufschaben der Schieber auf die Schieberspiegel und durch Einschleifen von Kolben in den Cylindern hergestellt wird. Ein Beispiel für den letztern Fall bieten die Indikatoren (s. d.). - Über die Dichtung bei Geschützen s. Liderung.