Diatōnisch
(griech.) heißt eine Tonfolge im
Gegensatz zur chromatischen und enharmonischen, wenn sie sich überwiegend
durch Ganztonschritte bewegt. Das antike diatonische
Tetrachord (e f
g a) bestand aus einem
Halbton und zwei
Ganztönen, das
chromatische (e f fis a) aus zwei
Halbtönen und einer kleinen
Terz, das enharmonische (e eis f a) aus
zwei Vierteltönen und einer großen
Terz. In unserm modernen Tonsystem ist der
Begriff an die
Skala der
Stammtöne (ohne
Versetzungszeichen)
gebunden, d. h. diatonisch
sind die
Ganzton- oder Halbtonfortschreitungen von einem
Ton zu einem benachbarten dieser
Skala, resp. von
oder zu einem von diesem durch ^ oder ^ etc. abgeleiteten; chromatisch sind
die Halbtonschritte von einem
Ton zu einem auf derselben
Stufe der
Grundskala befindlichen und durch ^, ^ etc. unterschiedenen;
enharmonisch verschieden sind endlich
Töne, die von zwei benachbarten oder eine
Terz entfernten
Tönen der
Grundskala abgeleitet
sind, aber der Tonhöhe nach annähernd zusammenfallen u. im zwölfstufigen, gleichschwebend
temperierten
System identifiziert werden:
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Die diatonischen
Tonleitern bewegen sich ausnahmslos durch diatonische
Schritte, so daß sie, abgesehen von den
Versetzungszeichen,
das
Bild eines gleichmäßigen Steigens oder
Fallens bieten:
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Dagegen schaltet die durchweg in
Halbtönen fortschreitende
chromatische Tonleiter Zwischentöne ein, welche zum vorausgehenden
Ton im
Verhältnis des chromatischen und zum folgenden in dem des diatonischen
Halbtons stehen:
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