Diadēm
(griech.), Band [* 3] zum Zusammenhalten des Haupthaars, Stirnband, Kopfbinde; im orientalischen Altertum bei Ägyptern, Assyrern und Babyloniern Zeichen der Würde königlicher und andrer angesehener Personen. Bei den Hebräern Neser genannt, schmückte es die Könige und Hohenpriester in der Form einer goldenen, emporragenden Stirnplatte, die an der eigentlichen Kopfbedeckung angeheftet war, wohl auch durch Perlenschnüre oder goldene Kettchen gehalten wurde, die um die Schläfe gingen und hinten zusammengeknüpft waren.
Das Diadem
der
Könige von
Persien,
[* 4]
Armenien und
Parthien sowie der Königinnen war ein blau-weißes, breites
Band, mit dem sie die
Mütze umwickelten. Von den Persern ging es auf
Alexander d. Gr. und seine Nachfolger über. Die Griechen
schmückten damit schon früher mehrere
Götter, namentlich den
Zeus,
[* 5] die
Hera
[* 6] und
Aphrodite,
[* 7] und später wurde es ein allgemeiner
Schmuck von
Frauen (s. Fig. 1 und 2) und jungen Männern, namentlich olympischen Siegern
(vgl.
Diadumenos), ohne die Bedeutung königlicher
Würde.
Solche Diademe
wurden aus
Leder,
Zeug und
Metall gefertigt. Bei den
Römern soll schon
Ancus Marcius das Diadem
den
Tuskern entlehnt
haben; doch war es in den
Zeiten der
Republik verhaßt, und noch
Cäsar scheute den Widerwillen des
Volkes
vor demselben. Welcher
Kaiser das eigentliche Diadem
als Würdezeichen eingeführt hat, ist ungewiß. Nach
Jordanis trug es Aurelian
zuerst. Allgemein wurde sein
Gebrauch, auch unter den nichtrömischen
Fürsten
Europas, erst seit
Konstantin d. Gr., bis es später
die
Kronen
[* 8] verdrängten oder nur eine
geringe Andeutung übrigließen. Die Damendiademe
des
Mittelalters
und der Gegenwart, Kopfreife, die sich in der Mitte zu einer kleinen
Spitze erheben, stammen aus dem
Orient. - Über prähistorische
Diademe
s.
Metallzeit.
[* 9]