Diabās
(v. griech. diabaínein, hindurch-, hinübergehen),
gemengtes kristallinisches
Gestein, körnig, meist dicht, aus
Plagioklas und
Augit,
[* 2] daneben Magneteisen, Titaneisen,
Apatit,
[* 3] Biotit bestehend, meist aber auch chloritische
Substanzen
(Viridit) als Zersetzungssubstanzen des
Augits und
Kalkspat,
[* 4] aus dem
Feldspat neugebildet, enthaltend. In gewissen
Varietäten (Quarzdiabas
) tritt zu den
oben genannten
Bestandteilen
Quarz
hinzu, in andern (Olivindiabas
)
Olivin,
[* 5] häufig serpentinisiert.
Der zuletzt genannten
Varietät ist das
Paläopikrit genannte
Gestein
(Oberfranken,
Nassau) nahe verwandt. Sonstige
Varietäten
gründen sich auf Strukturverschiedenheiten, so neben dem typischen, körnigen Diabas
der aphanatische Diabas (zum
Teil
Aphanit, Diabas
aphanit) mit sehr klein entwickelten Mineralindividuen, der porphyrartige (Diabas
porphyr), der sich wieder
als
Labrador- oder
Augitporphyr unterscheidet, je nachdem es
Labrador- oder Augitkristalle sind, welche, in größerm
Maßstab
[* 6] entwickelt und einer aphanitischen Grundmasse eingebettet, die porphyrartige
Struktur hervorbringen. Zu den Labradorporphyren
gehört auch der als Bildhauermaterial bekannte Porfido
verde antico. Diabas
mit sphärolitischer
Struktur führt den
Namen
Variolit,
und
Aphanite, die sehr reich an dem durch
Zersetzung gelieferten
Kalkspat sind, werden als
Kalkaphanite bezeichnet.
Dieses Zersetzungsprodukt füllt oft auch Hohlräume des Gesteins aus und bringt dadurch
Diabasmandelsteine hervor. Es zeichnet
sich überhaupt der Diabas
von dem ihm nahe verwandten
Diorit (s. d.), mit welchem er namentlich in den aphanitischen
Varietäten
die größte
Ähnlichkeit
[* 7] besitzt, durch eine größere
Neigung zur
Zersetzung aus, die wohl bei der chemischen
Identität zwischen
Hornblende
[* 8] und
Augit nur auf der
Annahme eines etwas basischern, also auch an
Calcium reichern
Feldspats im
D. im
Gegensatz zu
Diorit zurückzuführen ist. So ergibt denn auch die Bauschanalyse einen etwas geringern
Gehalt an
Kieselsäureanhydrid (47 gegen 51 Proz. im
Diorit) neben 16
Thonerde, 13
Eisenoxyd und
Eisenoxydul, 11
Kalk, 6
Magnesia, 0,9
Kali,
3,1
Natron.
Die Verbreitung des Diabas
ist eine größere als die des
Diorits. Wie dieser,
ist er ein eruptives
Material, dessen Eruptionszeit
in die paläozoischen
Perioden, besonders die Devonzeit, fällt, und welches durch Tuffbildungen (vgl.
Schalstein) genetisch eng mit den gleichzeitigen Sedimentformationen verknüpft ist. Diabas
selbst bildet
Gänge oder
Lager
[* 9] zwischen
paläozoischen
Sedimenten in
Sachsen,
[* 10] dem
Fichtelgebirge,
Nassau,
Westfalen
[* 11] und dem
Harz; noch bedeutender als die deutschen sind
die Vorkommnisse von
Schottland,
Skandinavien und
Nordamerika,
[* 12] wo wahrscheinlich die meisten der sogen.
Trappgesteine dem Diabas
zuzuzählen sind.